Bei sehr niedrigen Rohproteingehalten in der Endmast reagieren Mastschweine häufig mit Minderleistungen. Wie sich eine Aminosäurenzulage ab 80 kg LG auf die biologischen Leistungen sowie auf das ökonomische Ergebnis auswirkt, wurde in einem Versuch an der LPA Quakenbrück geprüft.
Insgesamt wurden 120 Ferkel (Piétrain TN Select x TN 70) nach Gewicht und Geschlecht auf zwei Futtergruppen verteilt und in Einzelbuchten gehalten. Die Tiere wurden dreiphasig gefüttert.
In der Anfangsmast bis 65 kg erhielten beide Gruppen das RAM 2.1-Futter mit 16,5% Rohprotein und 1,10% Lysin. In der Mittelmast von 65 bis 80 kg wurde das RAM 2.2-Futter mit 14% Rohprotein und in der Endmast ab 80 kg das RAM 2.2a-Futter mit 12% Rohprotein eingesetzt.
Das Endmastfutter der Versuchsgruppe unterschied sich von dem der Kontrollgruppe nur durch die Erhöhung der fünf erstlimitierenden Aminosäuren um etwa 10%. Die Berechnung der Futterkosten beruht auf den Nettopreisen im Versuchszeitraum. Die Klassifizierung der Schlachtkörper erfolgte nach AutoFOM.
Hier die wichtigsten Ergebnisse (siehe Übersicht):
- Die Tageszunahmen der Kontrollgruppe lagen bei 1034 g und unterschieden sich nicht von denen der Versuchsgruppe (Aminosäurenzulage) mit 1036 g.
- Das traf auch für den Futteraufwand je kg Zuwachs (2,45 vs 2,44 kg) und für den täglichen Futterverbrauch zu (2,53 vs 2,52 kg).
- Auch in der Endmast ab 80 kg, in der die Aminosäurenzulage erfolgte, traten hinsichtlich der biologischen Leistungen keine signifikanten Unterschiede auf.
- Die AutoFOM-Indexpunkte je kg SG waren mit 1,012 in beiden Gruppen identisch. Gesicherte Unterschiede hinsichtlich der Schlachtkörperbewertung traten nicht auf.
- Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in der Kontrollgruppe bei 61,80 €. In der Versuchsgruppe mit einer Zulage von 10% Aminosäuren betrugen sie 62,82 €.
Fazit
Die Aminosäurenzulage ab 80 kg LG führte weder bei den biologischen Leistungen noch bei der Schlachtkörperbewertung zu Verbesserungen. Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in der Versuchsgruppe um 1 € höher.
Kontakt: Andrea.Meyer@lwk-niedersachsen.de