Jüngste Versuche der LWK Niedersachsen mit extrem niedrigen Rohprotein- und P-Gehalten zeigen, dass beachtliche Leistungen möglich sind. Es stellt sich die Frage, ob unter diesen Bedingungen ein Probiotikum Tierleistung und Gesundheit absichern kann.
In der LPA Quakenbrück wurden 120 Ferkel (Pi x TN 70) nach Gewicht und Geschlecht auf drei Gruppen verteilt und in Einzelbuchten gehalten.Das Futter der Kontrollgruppe entsprach im Rohprotein- und P-Gehalt in etwa dem vierphasigen Verfahren „stark N-/P-reduzierte Fütterung“ der Düngeverordnung. Die Futter der Gruppen 2 und 3 wurden nach Vorgaben der Bröring Unternehmensgruppe konzipiert und lagen im Rohprotein- und P-Gehalt noch deutlich unter denen des Kontrollfutters. Die Gruppe 3 unterschied sich von der Gruppe 2 nur durch den Zusatz des Probiotikums BioPlus YC (Dosierung:1,3 x 109/kg).
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Kontrollgruppe erzielte 1023 g, die extrem reduzierten Gruppen 1011 bzw. 1010 g, der Futteraufwand je kg Zuwachs lag bei 2,46, 2,49 bzw. 2,43 kg (Übersicht). Weder die Mastleistungen gesamt noch die in einzelnen Phasen unterschieden sich.
- Die Indexpunkte/kg SG lagen im Mittel bei 1,010. Es gab keine gesicherten Unterschiede.
- Während es bei den weiblichen Schweinen keine gesicherten Unterschiede gab, traten bei den Kastraten signifikante Differenzen im Futteraufwand/kg Zuwachs sowohl in den letzten beiden Phasen als auch in der gesamten Mastperiode auf. So benötigten die Kastraten der Gruppe 2 mit 2,64 kg deutlich mehr Futter/kg Zuwachs in der Mastperiode als die Kontrollgruppe (2,47 kg) und die Gruppe 3 mit Probiotikum (2,45 kg).
- Die Futterkosten (netto) je 100 kg Zuwachs lagen in der Kontrollgruppe bei 65,08 €, in der Gruppe 2 bei 67,76 € und in der Gruppe 3 bei 66,00 €.
- Je Tier wurden die N- und P2O5-Ausscheidungen ermittelt: Die Tiere der extrem stark N-/P-reduzierten Gruppe schieden 17% weniger N und 26 bzw. 29% weniger P2O5 als die Tiere der Kontrollgruppe aus.
Fazit: Der Versuch zeigt, dass auch bei sehr knapper N- und P-Versorgung enorme Leistungen erzielt werden können. Den höheren Futterkosten stehen beträchtliche N-/P-Einsparungen gegenüber, wodurch die Nährstoffproblematik in veredlungsstarken Regionen entschärft werden könnte. Trotz des Probiotikums waren die Futterkosten in der Gruppe 3 nicht höher.
Kontakt: Andrea.Meyer@lwk-niedersachsen.de
Versuchsbericht in der Originalfassung
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