In den USA werden die Sauen oft mit Mais-Soja-Rationen versorgt. Kann der Mais durch Hybridroggen ersetzt werden? Ein Versuch der Universität Illinois sollte hier Antworten geben.
Auf einem größeren Praxisbetrieb wurden die Sauen in vier Gruppen aufgeteilt. Die bislang auf dem Betrieb eingesetzten maisbetonten Mischungen für tragende und säugende Sauen dienten als Kontrollvariante. Für den Versuch wurden drei neue Diäten formuliert, bei denen Hybridroggen zu 25, 50 oder 75% die Komponente Mais ersetzte. Der Hybridroggen war frei von Mutterkorn.
Das Tragefutter wurde bis zum 90. Tag der Trächtigkeit nach festgelegten Futterkurven vorgelegt. Danach wurde die Futtermenge für alle Sauen auf 3,5 kg pro Tag erhöht. Der Wechsel zum Laktationsfutter erfolgte mit dem Umstallen in den Abferkelbereich. Bis zur Geburt erhielten die Sauen täglich 3,5 kg Futter. In der Zeit bis zum fünften Säugetag wurde die Futtermenge schrittweise auf ad libitum-Niveau erhöht.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Der Ersatz von bis zu 75% des Mais durch Roggen im Trage- und Laktationsfutter hatte keinen Einfluss auf die Sauengewichte, die Wurfgrößen sowie die Geburtsgewichte (siehe Übersicht).
- Der Roggenanteil hatte jedoch einen Einfluss auf die Anzahl abgesetzter Ferkel je Wurf. Bei niedrigen und mittleren Anteilen wurden mit 12,24 bzw. 12,00 Ferkel die besten Wurfleistungen erzielt.
- Die Ferkelsterblichkeit sowie der Anteil der von Sauen erdrückten Ferkel folgten diesem Trend. In der Gruppe niedriger und mittlerer Roggenanteil lagen die Erdrückungsverluste bei 5,00 bis 5,46% und waren damit geringer als in den anderen zwei Gruppen.
- Möglicherweise ist der Effekt auf die Faserfraktion im Roggen zurückzuführen. Die Sauen waren weniger gestresst, was auch die Milchproduktion erhöht haben könnte. Das Wurfgewicht war in den Gruppen „niedrig“ und „mittel“ mit über 70 kg am höchsten.
ResüMee
Der Ersatz von bis zu 75% des Maises durch Roggen in der Trächtigkeits- und Laktationsdiät ist ohne Leistungseinbußen möglich. Die besten Aufzuchtleistungen wurden bei niedrigen bis mittleren Roggenanteilen erreicht. Kontakt: Prof. Hans Stein (hstein@illinois.edu)