Um das Absetzen herum werden häufig spezielle „Absetzfutter“ eingesetzt. Diese Futtermittel sollen den gleitenden Übergang von einer milchbetonten Saugferkelbeifütterung zur festen Nahrung in der Aufzucht erleichtern. Am LVFZ Schwarzenau wurde geprüft, ob diese Fütterungsstrategie mit Absetzfutter einer einfachen 2-phasigen Fütterungsstra-tegie überlegen ist.
Dazu wurden 192 schwanzkupierte Ferkel der Rasse Pi x (DL x DE) ausgewählt und nach Gewicht, Geschlecht und Abstammung gleichmäßig auf eine Kontroll- und Testgruppe verteilt. Die Ferkel der letzteren Gruppe erhielten das Spezialfutter bis zum 12. Tag nach dem Absetzen. Den Kontrolltieren wurde von Anfang an das Ferkelfutter I vorgelegt. Die Ermittlung des Futterverbrauchs erfolgte täglich für jede Bucht über eine Spotmix Waage- und Transporteinheit.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Versuchstiere erzielten mit 441 g statistisch absicherbar höhere tägliche Zunahmen als die Kontrolltiere mit 415 g.
- Der Futterverbrauch war mit 751 g pro Tag in der Testgruppe nur unwesentlich höher als in der Kontrollgruppe mit 735 g.
- Der Futteraufwand pro Kilo Zuwachs fiel in der Testgruppe mit 1,69 kg signifikant günstiger aus als in der Kontrollgruppe mit 1,76 kg.
- Verursacht wurden die Unterschiede ausschließlich im ersten Abschnitt der Aufzucht.
- In der Bewertung der Kotbeschaffenheit wurden keine Unterschiede festgestellt.
Fazit: Durch den Einsatz eines speziellen Absetzfutters über 12 Tage wurden höhere tägliche Zunahmen (+26 g) und ein niedrigerer Futteraufwand in der Ferkelaufzucht erzielt. Zu beachten sind die sehr hohen Kosten für das Absetzfutter von ca. 70 €/dt. Trotz der besseren Leistung ergaben sich pro kg Zuwachs um 8 Cent höhere Futterkosten.
Kontakt: Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de