Niedriges Geburtsgewicht und intrauterine Wachstumsverzögerungen (IUGR) beeinträchtigen die Überlebensrate der Ferkel. Wie häufig IUGR auftritt, hat das IFIP-Institut du Porc in einer Versuchsherde an 57 Würfen untersucht. Ferkel mit vorgeburtlichen Wachstumsverzögerungen wurden anhand der delfinähnlichen Kopfform identifiziert. Vorgewölbte Augen sowie Falten senkrecht zum Mund sind weitere Indizien.
Von jedem Neugeborenen wurde das Geburtsgewicht erfasst. Die wichtigsten Ergebnisse:
- IUGR-Ferkel wurden bei 58% der Sauen gefunden. Es waren jedoch nur 6% der lebenden Ferkel betroffen.
- Würfe mit IUGR-Ferkeln waren größer (17,7 vs. 15,3) und es traten in diesen Würfen mehr mumifizierte Ferkel auf (5 vs. 3%).
- Die IUGR-Häufigkeit hing von der Parität der Sauen ab. Bei älteren Sauen mit mehr als sechs Würfen betrug die Rate 9,5%, während sie bei jüngeren Sauen bis zum 6. Wurf bei 5% lag.
- Bei einem IUGR-Handicap waren die betroffenen Tiere im Schnitt leichter bei der Geburt im Vergleich zu den normalen Ferkeln (808 vs. 1408 g).
- Das Auftreten von IUGR war bei Geburtsgewichten über 1 kg (84% der Ferkel) minimal (<5%), wobei die Sterblichkeit bis zum Absetzen weniger als 30% betrug.
- Ein niedriges Geburtsgewicht von unter 800 g war mit einer hohen IUGR-Häufigkeit (>30%) und einer Mortalität von mehr als 60% assoziiert.
- Insgesamt hatten IUGR-Neugeborene eine höhere Mortalität als normale Ferkel (54 vs. 18%). Aber im selben Geburtsgewichtsbereich war die Überlebenschance ähnlich (siehe Übersicht).
Resümee
Das Geburtsgewicht ist der Schlüsselfaktor für die Überlebensrate der Ferkel auf Betriebsebene. IUGR ist ein zusätzliches Handicap.
Durch die Identifizierung von wachstumsverzögerten Ferkeln können die Sauenhalter die Sterblichkeit vor dem Absetzen verringern, indem diese Ferkel genügend Kolostrum oder Ersatzmilch, d.h. Energie, erhalten.
Kontakt: sylviane.boulot@ifip.asso.fr