Die Eiweißversorgung der Mastschweine wirkt sich auf die Höhe der Ammoniakemissionen aus. Der Emissionsfaktor in der novellierten TA Luft beträgt derzeit 2,91 kg NH3 je Mastplatz und Jahr. Dieser Referenzwert wurde von den in der alten TA Luft existierenden Wert von 3,64 kg abgeleitet und entspricht einer Minderung um 20%.
Wie viel Ammoniak Masttiere emittieren, untersuchte die LWK Niedersachsen regelmäßig an der LPA Quakenbrück. Im Gruppenstall der LPA mit fünf baugleichen Abteilen werden regelmäßig die NH3-Gehalte gemessen und die ermittelten Ammoniakkonzentrationen mit den Abluftvolumenströmen multipliziert und auf den Tierplatz und das Jahr bei 17 Leertagen bezogen.
Zunächst wurden in drei Versuchen die Ammoniakemissionen bei unterschiedlicher Rohproteinversorgung ermittelt. In einer vierten Messreihe wurden die Auswirkungen einer Nährstoff-reduzierten Fütterung gemessen, die in ihren Gehalten zwischen der N-/P- und der stark N-/P-reduzierten Fütterung lag.
Hierfür wurden 200 unkastrierte männliche und weibliche Ferkel auf die fünf Abteile mit je vier Buchten verteilt. Die Trockenfütterung mit pelletiertem Fertigfutter erfolgte dreiphasig ad libitum. Der Rohproteingehalt im Vor-, Mittel- und Endmastfutter lag bei 16,5, 16,0 und 15,5%. Die mittlere Mastmischung enthielt somit 15,9% Rohprotein.
Die Versuchsergebnisse im Einzelnen:
- Insgesamt wurde ein sehr hohes Leistungsniveau erreicht. Die Tageszunahmen betrugen 1062 g, der Futteraufwand/kg Zuwachs lag bei 2,41 kg.
- Die Ammoniakemissionen je Mastplatz und Jahr schwankten in den fünf Stallabteilen von 2,77 bis 3,68 kg NH3. Im Mittel wurden 3,12 kg NH3 ausgeschieden. Damit lag der Wert 7% über unter dem Wert der TA Luft, der für die stark N-/P-reduzierte Fütterung gilt.
- In den ersten drei Versuchen schwankten die Emissionswerte der Kontrolltiere, deren Futter 16,5% Rohprotein enthielt und damit nahezu dem N-/P-reduzierten Futter nach Düngeverordnung entsprach, von 2,40 bis 3,41 kg NH3. Der Schnitt lag bei 2,94 kg.
- In dem vierten Durchgang wurde auch der Gülleanfall sowie der Verbrauch an Tränkwasser in den fünf Abteilen ermittelt. Je Tier wurden 0,516 m3 Gülle gemessen und 0,778 m3 Trinkwasser verbraucht.
Fazit
Zwar wurde das Minderungspotenzial der stark N-/P-reduzierten Fütterung von 20% im aktuellen Versuch nicht ganz erreicht. Im Versuchszeitraum von Juni bis September 2020 herrschten sehr hohe Temperaturen im August, was die z.T. höheren Emissionswerte erklären könnte. Kontakt: Andrea.Meyer @lwk-niedersachsen.de
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