Der Einsatz ätherischer Öle kann Leistung und Gesundheit verbessern. Ätherisches Oreganoöl enthält u.a. die Phenole Thymol und Carvacrol und wirkt antimikrobiell und antioxidativ.
In der Ferkelaufzucht ist die Wirkung mehrfach nachgewiesen. Ob es Effekte bei einer sehr stark N-/P-reduzierten Mastschweinefütterung gibt, sollte ein Versuch an der LPA Quakenbrück zeigen. 120 Pi-Kreuzungsferkel wurden nach Gewicht und Geschlecht auf zwei Gruppen verteilt und in Einzelbuchten gehalten. Die Prüfung umfasste den Gewichtsbereich von 30 bis 122 kg.
Die Tiere erhielten pelletiertes Futter ad lib. nach den DLG-Vorgaben für die sehr stark N-/P-reduzierte Fütterung. Während das Futter der Kontrollgruppe keinen Zusatz enthielt, wurde dem Versuchsfutter Oreganoöl in Form von Dosto-Pulver in folgenden Dosierungen zugegeben: 750 g/t (30–40 kg LG), 600 g/t (40–65 kg LG), 500 g/t (65–90 kg LG) und 400 g/t (90–122 kg LG). Zwischenwiegungen fanden bei jedem Futterwechsel statt.
Neben den Nährstoff- und Energiegehalten wurde auf Carvacrol als wertbestimmender Bestandteil des Oreganoöls untersucht. Die analysierten Gehalte im Versuchsfutter lagen unter den geplanten Werten. Unter Berücksichtigung der analytischen Wiederfindungsrate von ca. 50 % werden die Sollwerte jedoch in etwa erreicht.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Insgesamt wurden hohe Mastleistungen erzielt. Die Tiere der Oreganoöl-Gruppe lagen leicht vorn (967 g vs. 955 g, siehe Übersicht). Der Unterschied ließ sich aber nicht statistisch absichern.
- Beim Futterverbrauch bzw. -verwertung ergaben sich über die gesamte Versuchsdauer betrachtet keine gesicherten signifikanten Unterschiede.
- Die Tiere wurden nach AutoFOM klassifiziert und erreichten Indexpunkte von 0,992 je kg Schlachtkörpergewicht. Es gab keine Unterschiede in der Schlachtkörperbewertung.
Fazit: Bei hohem Gesundheitszustand und hohem Leistungsniveau auf Station wurden in der Mast keine signifikanten Leistungsunterschiede festgestellt. Der Einsatz von Oreganoöl könnte aber in Problembetrieben eine Lösung sein.
Kontakt: andrea.meyer@lwk-niedersachsen.de
Versuchsbericht in der Originalfassung
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