Die DLG gibt bei mittleren Tageszunahmen von 850 g für Methionin+Cystin bei 28 kg Lebendmasse einen Wert von 6,0 g je kg Mastfutter (88% TM) an. Der entsprechende Wert in der Gruber Futterwerttabelle von 2014 beträgt 6,6 g.
Ob diese etwas höhere Methioninversorgung zu Mastbeginn gerechtfertigt ist, sollten Versuche mit 192 (Versuch 1) bzw. 96 (Versuch 2) Mastläufern der Rasse Pi x (DL x DE) zeigen.
In Versuch 1 war die Methionin-Versorgung zu Mastbeginn niedrig (Gruppe A) bzw. hoch (Gruppe B). Die Fütterung erfolgte flüssig am Langtrog mit Sensorsteuerung. In Versuch 2 wurde neben den unterschiedlich hohen MethioninGehalten die Zulage als DL-Methionin (Gruppe A1, B1) sowie als Methionin-Hydroxy-Analog (Gruppe A2, B2) getestet. Die Tiere wurden mit Trockenfutter an Abrufstationen versorgt.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Im Versuch 1 ergaben sich bei den täglichen Zunahmen in allen Mastabschnitten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Insgesamt wurden Werte von 873 und 848 g in den Gruppen A und B erreicht (s. Übersicht).
- Beim Muskelfleischanteil wurden mit 60,1% (Gruppe A) und 60,0% (Gruppe B) nahezu identische Werte ermittelt. Auch auf dem Fleischanteil im Bauch zeigte sich mit 57,9% (Gruppe A) und 58,4% (Gruppe B) kein signifikanter Effekt.
- Im zweiten Versuch riefen die Tiere zwischen 2,0 und 2,1 kg Futter pro Tag aus den Stationen ab. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Die Tageszunahmen lagen im Gruppenmittel zwischen 779 und 802 g.
- Beim Muskelfleischanteil wurden mit Werten zwischen 60,6% in Gruppe B2 und 61,2% in Gruppe A1 keine signifikanten Unterschiede gefunden. Auch auf dem Fleischanteil im Bauch zeigte sich mit Werten zwischen 60,2% (Gruppen A2, B1 und B2) und 60,4% (Gruppe A1) kein signifikanter Effekt.
Fazit
Im Versuchs- und Bildungszentrum Schwarzenau wurde Mast-Mineralfutter mit unterschiedlichen Methionin-Gehalten eingesetzt. Die Versuche zeigen, dass die Richtwerte der DLG für Methionin passend sind. Dies konnte sowohl unter praxisnahen Bedingungen mit Flüssigfütterung als auch mit Trockenfutter über Abrufstationen gezeigt werden.
Kontakt: Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de
Versuchsbericht in der Originalfassung