Wie beeinflusst die Futteraufnahme von Ferkeln vor dem Absetzen die Entstehung von Absetzferkeldurchfällen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Studie, die in Zusammenarbeit mit den Universitäten Wageningen (NL) und Leuven (BE) durchgeführt wurde. Die Untersuchung fand am Nutrition Innovation Centre (NIC) von ForFarmers statt.
Zum einen wurde das Fressverhalten sowie die Futteraufnahme von 412 Saugferkeln mit Kameras erfasst und ausgewertet. Insgesamt wurden 57 Futterverweigerer identifiziert. Bei den Fressern wurde unterschieden zwischen mittlere, gute und sehr gute Fresser. Zum anderen wurde die Kotkonsistenz der abgesetzten Ferkel zu verschiedenen Zeitpunkten von 1 (flüssig) bis 4 (hart) bestimmt. Somit konnte zwischen Ferkeln mit und ohne Absetzferkeldurchfall unterschieden werden.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Nach dem Einstallen in die Ferkelaufzucht verschlechtert sich die Kotkonsistenz. Das größte Risiko von Absetzferkeldurchfällen bestand um Tag 5 bis 6 nach dem Absetzen. Danach verbesserte sich die Kotkonsistenz schnell wieder.
- Es bestehen große Unterschiede im Fressverhalten zwischen und innerhalb eines Wurfes.
- Bei einem Ferkel mit einer sehr guten Futteraufnahme vor dem Absetzen ergab sich ein deutlich geringeres Risiko auf Absetzferkeldurchfall wie bei einem Wurfgenossen ohne Futteraufnahme (28,0 vs. 45,6%, s. Übersicht).
- Die Zitzenposition hat zwar einen großen Einfluss auf das Absetzgewicht, jedoch kaum auf die Entstehung von Absetzferkeldurchfall. Wobei Ferkel an hinteren Positionen oft etwas gieriger bei der Futteraufnahme sind.
- Da der Anteil der fressenden Ferkel im Wurf zunimmt, je älter die Ferkel werden, hat das Absetzalter einen großen Einfluss.
Fazit: Die Untersuchung zeigt, wie wichtig die Futteraufnahme für das Durchfallrisiko ist. Deshalb sollten die Saugferkel trainiert werden. Empfohlen wird, mehrmals täglich eine kleine Portion frischen Starter vorzulegen. Dabei sollte sich der Ferkeltrog in Kopfnähe der Sau befinden.
Kontakt: Jan.Fledderus@ForFarmers.eu