Schweine können eine ASP-Infektion überleben. Im Fall von Wildschweinen verbleiben die Überlebenden Monate und Jahre in der Population. Welche klinischen Symptome Tiere nach einer Ansteckung zeigen und ob genesene Tiere weiter ansteckungsfähig sind, sollte ein Experiment am Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems, zeigen.
Für das Experiment wurden 30 fünf bis sechs Monate alte Kreuzungsschweine mit einem moderat virulenten ASP-Stamm (Netherlands_86) infiziert. Rektale Körpertemperatur und klinische Symptome wurden täglich bei jedem Einzeltier erfasst. Um den ASP-Status zu erfassen, wurden von den Tieren Blut- und Tupferproben vor der Infektion sowie an den Tagen 3, 7, 10, 14, 20, 29, 42, 48, 63 und 91 nach der Infektion entnommen.
Am 99. Tag nach der Infektion wurden die überlebenden Schweine mit sechs ASP-freien Tieren gemischt. Alle Tiere wurden am 105., 112., 119. und 126. Tag nach Infektion kontrolliert und beprobt. Das Experiment endete am 164./165. nach Infektion. Alle Schweine wurden geschlachtet und die Organe untersucht.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Alle infizierten Tiere zeigten klinische Anzeichen, z.B. Hautverfärbungen und Körpertemperaturanstieg. Meist waren die Symptome bereits am fünften oder sechsten Tag sichtbar. In einem Fall wurden diese aber erst 24 Tage nach der Infektion festgestellt.
- Der individuelle Beginn, Dauer und das Ausmaß des Fiebers ist in der Übersicht dargestellt. Die akute Phase dauerte durchschnittlich 8 bis 10 Tage.
- Das Virus war im Blut der infizierten Tiere für bis zu 91 Tage nachweisbar.
- Zu den Untersuchungen auf Antikörper: Die ersten zweifelhaften und positiven Ergebnisse wurden am zehnten Tag nach Infektion festgestellt. Anschließend stieg der Anteil positiver Tiere stetig. Ab 29. Tag nach Infektion waren alle Tiere positiv.
- Von den 30 infizierten Mastschweinen überlebten 20 Tiere. Der Tod der übrigen 10 Tiere trat zwischen dem 17. und 33. Tag nach der Infektion ein.
- Nach dem Mischen der genesenen ASP-Trägertiere mit sechs gesunden Schweinen (ASP-negativ) fand keine Virusübertragung statt.
Fazit: Im Versuch steckten die ASP-überlebenden Schweine keine dazugestallten gesunden Tiere an. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die Rolle der ASP-Überlebenden in einer Population überschätzt wird und dies bei Risikobewertungen berücksichtigt werden sollte. Es wird nicht die Sorge geteilt, dass die ASP-Rekonvaleszenten unter den Wildschweinen die Seuche stärker im Land verschleppen könnten. Kontakt: sandra.blome@fli.de