Die Ebermast könnte dem Duroc-Einsatz einen Anschub geben. Denn meist sind die Nachkommen ruhiger als Piétrain-Kreuzungstiere; zudem weist die Vaterrasse inzwischen für die gängigen Vermarktungswege genügend Fleisch auf.
In einem größeren Praxisversuch ging das dänische Innovations- und Wissenszentrum Seges in Aarhus der Frage nach, wie es um die Ausschlachtung und das Auftreten von Ebergeruch bestellt ist. Für den Versuch wurden 310 Masteber aus drei Betrieben berücksichtigt. Es handelte sich um Duroc- und Piétrain-Kreuzungen. Ein Betrieb fütterte die Tiere restriktiv mit Flüssigfutter. Die beiden anderen Mäster legten Trockenfutter (Pellets, Mehl) ad libitum vor.
Am Tag vor der Schlachtung wurde das Lebendgewicht der Tiere erfasst. Die Ausschlachtung wurde auf der Grundlage des Lebendgewichts im Vergleich zum im Schlachthof aufgezeichneten Schlachtkörpergewicht berechnet.
Die Androstenon- und Skatolgehalte im Rückenspeck wurden anhand einer Probe und unter Verwendung der HPLC-Methode analysiert, da beide Verbindungen zum Ebergeruch beitragen können.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Duroc-Nachkommen wiesen schlechtere Ausschlachtungsgrade auf als Piétrain-Masteber (75,8 vs. 76,9%).
- Beim Skatolgehalt waren die Piétrain-Kreuzungen aufgrund der geringeren Fettauflage im Nachteil (0,07 vs. 0,04 ppm). Dementsprechend lagen auch drei Tiere mehr über dem Grenzwert von 0,25 ppm als in der Durocgruppe (siehe Übersicht).
- Beim Androstenon war es anders herum. Hier lagen die Piétrain-Masteber mit 0,92 ppm vor den Duroc-Nachkommen (1,70 ppm).
- Die Duroc-Nachkommen wiesen deutlich höhere Zunahmen auf als Piétrain-Tiere (991 g vs. 903 g). Allerdings lagen die Fleischanteile bei den Piétrain-Schweinen um 1,2% höher.
Fazit
Die Skatolwerte im Fett waren bei Duroc-Kreuzungen im Vergleich zu Piétrain-Kreuzungen niedriger, während Piétrain-Tiere die niedrigsten Androstenonspiegel aufwiesen. Der Ausschlachtungsgrad war bei den Duroc-Kreuzungen am geringsten, unabhängig davon, ob die Schweine mit Flüssig- oder Trockenfutter gefüttert wurden.
Kontakt: Hanne Maribo, hma@seges.dk