Die Bekämpfung von Salmonellen ist ein Dauerthema. Die meisten Bekämpfungsprogramme konzentrieren sich auf die Bewertung der serologischen Prävalenz bei der Schlachtung. Ferkelerzeugerbetriebe werden meist nicht überwacht.
Um ein Bild von der Situation in der Produktionskette zu bekommen, wurden bundesweit auf 118 Betrieben sogenannte Socken-/Tupferproben genommen. Es handelte sich um 31 Kombi-, 63 Sauen-, 16 Aufzucht- sowie acht Mastbetriebe. Die Anzahl der Proben hing von der Betriebsgröße ab. Im Schnitt waren es zwölf Socken- und zehn Tupferproben je Betrieb.
Das Probenmaterial wurde am Institut für Mikrobiologie der Stiftung der Tierärztlichen Hochschule Hannover untersucht. Nach der kulturellen Anzüchtung erfolgte die Identifizierung der Serotypen. Hier die Ergebnisse:
- Auf 106 Betrieben (90%) wurden Salmonella spp. in mindestens einer Probe nachgewiesen. 40% (n = 554) der Socken und 28% (n = 342) der Tupfer waren positiv für Salmonella ssp.
- In 53% der Betriebe konnte nur ein Serotyp nachgewiesen werden, in den anderen positiven Betrieben waren es zwei oder mehr Serotypen.
- Am häufigsten wurde Salmonella Typhimurium festgestellt (77%), gefolgt von Salmonella Derby (19%).
- Der Anteil positiver Proben war im Aufzuchtstall mit 48% am höchsten. Im Vergleich dazu war der Anteil im Abferkelstall mit 19% und in der Mast mit 27% eher niedrig (s. Übersicht).
Fazit: Salmonellen-Infektionen findet man bereits im Abferkelstall. In der Ferkelaufzucht werden die höchsten Raten positiver Proben gefunden, da die Tiere in diesem Alter sehr anfällig für Infektionen sind. Jeder Betrieb sollte die Salmonellen-Situation auch in diesen Produktionsbereichen kennen.
Kontakt: Judith.Rohde@tiho-hannover.de und Kathrin.Lillie-Jaschniski@ceva.com