Bei hohen Stalltemperaturen im Sommer ändern Schweine ihr Verhalten. Sie legen sich auf den Spaltenboden, um Wärme abzuführen, und meiden die feste Fläche. Buchten und Tiere verschmutzen zusehends; erhöhte Ammoniakemissionen sind die Folge.
Um Abhilfe zu schaffen, wird eine Abkühlung der Tiere empfohlen. Dies ist möglich, indem Wasser im Spaltenbereich vernebelt wird und die Schweine ihre Haut benetzen können. Oder man arbeitet mit höheren Luftgeschwindigkeiten im Liegebereich.
Beide Varianten testete die schwedische Uni für Landwirtschaft in Alnarp (SLU) in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Agrartechnik der Universität Kassel auf einem konventionellen Betrieb in Südschweden. Je Mastbucht wurden neun bis 13 Schweine aufgestallt. 30% des Buchtenbodens war perforiert (Spalten).
Die Dusche über dem Spaltenbereich wurde durch den Lüftungs-PC gesteuert. Das Duschen begann, wenn die Lufttemperatur im Abteil die Solltemperatur um mehr als 0,5°C überstieg.
In der anderen Gruppe wurde die maximale Luftgeschwindigkeit auf der Liegefläche von ca. 0,5 m/s auf 1,0 m/s erhöht, wenn die Temperatur der Zuluft einen bestimmten Grenzwert überschreitet. Ein Teil der Buchten dienten als Kontrolle und es wurde keine Kühlung angeboten.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- In den Abteilen mit Duscheinrichtung verbrachten weniger Tiere ihre Zeit mit dem Liegen auf den Spalten. Dieser Effekt war bereits mit 40 kg Lebendgewicht sichtbar.
- Die Buchtenhygiene verbesserte sich mit deutlichen Unterschieden ab ca. 60 kg Lebendgewicht.
- Das Duschsystem reduzierte im Sommer die Ammoniakemissionen um 45%.
- Die durchschnittliche Ammoniakkonzentration in der Abluft variierte im Bereich von 3,2 bis 8,7 ppm und 4,4 bis 10,8 ppm bei der Duschbehandlung bzw. -kontrolle.
- Eine signifikante Reduzierung der Emissionen wurde bei dem neu eingestellten Lufteinlass festgestellt, jedoch nur in der Mittel- und Endmast. Für eine gesamte Mastphase reduzierte die erhöhte Luftgeschwindigkeit im Bereich der Liegefläche die Ammoniakemissionen im Sommer um 13%.
- Ein Nachteil bei der Duschtechnik ist der Wasserverbrauch, der um 20 bis 35% gestiegen ist. Die Einstellungen sowie die Steuerung des Duschsystems können jedoch noch optimiert werden.
Fazit
Die Möglichkeiten installierter Duschen oder höhere Luftgeschwindigkeiten zur Kühlung der Schweine sind noch nicht ausgeschöpft. Das Ziel ist, dass die Tiere auch im Sommer den planbefestigten Boden zum Liegen nutzen und die Buchten sauber halten. Dies sind gute Voraussetzungen, um die Ammoniakfreisetzung, insbesondere im Sommer, zu begrenzen.
Kontakt: knut-hakan.jeppsson@slu.se, Abozar.Nasirahmadi@uni-kassel.de
Den Originalbericht hier nachlesen.