Hohe Leistungen in der Ferkelaufzucht verringern den Futterbedarf je Aufzuchtferkel. Bei einer guten Futterverwertung wird weniger Phosphor benötigt. Über den Phytase-Einsatz kann der Phosphorgehalt im Ferkelfutter weiter abgesenkt werden.
In einem Fütterungsversuch am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (LVZ) wurden Fütterungsstrategien von Aufzuchtferkeln mit abgesenktem P-Gehalt miteinander verglichen. Die Ferkel wurden P-reduziert (Gruppe A), stark P-reduziert (Gruppe B) und sehr stark P-reduziert (Gruppe C und D) versorgt. Die Rationen wurden mit unterschiedlichen Dosierungen einer Phytase der neueren Generation (Natuphos E) ergänzt.
Das mittlere Einstall- bzw. Ausstallgewicht der insgesamt 480 Ferkel betrug im Mittel 8,2 bzw. 26,4 kg. Es wurde zweiphasig gefüttert. Beim Ein- und Ausstallen sowie beim Futterwechsel am 15. Tag wurden die Tiere individuell gewogen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Über die gesamte Versuchsdauer lagen die Tageszunahmen in den vier Gruppen mit 498 bis 520 g auf vergleichbarem Niveau und unterschieden sich nicht (siehe Übersicht).
- Auch lagen der tägliche Futterverbrauch und die Futterverwertung der Ferkel in allen vier Gruppen auf gleichem Niveau.
- Daraus ist zu schlussfolgern, dass die Absenkung von Phosphor in den Rationen durch die Zugabe von Phytase kompensiert werden kann.
- Gleichzeitig können Vorteile aus der geringeren P-Ausscheidung genutzt werden. So wurde für einen Beispielsbetrieb die benötigte Fläche errechnet.
- Im Vergleich zur Variante A (reduzierter P-Gehalt) wurde für die Variante B (stark reduzierter P-Gehalt) statt 22,7 nur 20,2 ha kalkuliert. Für die Varianten C und D (sehr stark reduzierter P-Gehalt) wurde sogar eine Differenz von 4,3 ha errechnet.
- Abhängig von der jeweils möglichen Flächeneinsparung sind durch die Umsetzung einer sehr stark P-reduzierten Fütterung in der Ferkelaufzucht unterschiedlich hohe Kosteneinsparungen möglich.
Fazit: Über den Phytase-Einsatz kann die P-Verdaulichkeit erhöht und der P-Gehalt in der Ration abgesenkt werden. Dadurch verringert sich der Anfall an P in der Gülle. Kontakt: Dr. Onno Burfeind (oburfeind@lksh.de)