Verlängerte oder verkürzte Tragezeiten haben Konsequenzen für das Management. Die VzF Uelzen GmbH hat zusammen mit der Universität Gießen analysiert, ob es zwischen Wurfgröße und Trächtigkeitsdauer einen Zusammenhang gibt. Schließlich sind in den letzten Jahren die Ferkelzahlen weiter gestiegen.
Insgesamt wurden über 1 Mio. Trächtigkeiten aus ca. 150 Betrieben aus 2011 bis 2019 verfolgt. Es handelte sich überwiegend um BHZP-Sauen. Lediglich ca. 28000 Trächtigkeiten waren der dänischen Genetik zuzuordnen.
Um den Wurfgrößeneffekt zu ermitteln, wurden zehn Klassen zwischen 11 und 20 gesamt geb. Ferkel gebildet.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- In den neun Jahren hat sich die mittlere Trächtigkeitsdauer nur geringfügig von durchschnittlich 114,7 auf 115,3 Tage verlängert.
- Es gab keine Unterschiede in der mittleren Tragezeit zwischen den Wurfgrößenklassen. Die Werte schwankten lediglich zwischen 115,4 und 115,6 Tagen im Mittel.
- Jungsauen und Sauen zum zweiten Wurf wiesen mit 115,3 Tagen die kürzeste Tragezeit auf. Bei älteren Sauen nahm die Trächtigkeitsdauer um 0,1 Tage je Wurf zu. Sauen mit zehn und mehr Würfen kamen im Schnitt auf 116,2 Tage Trächtigkeit.
- Besonders bei der dänischen Genetik soll sich in der Vergangenheit die Trächtigkeitsdauer verlängert haben. Auswertungen in fünf Betrieben zeigten, dass in den letzten Jahren die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer bei dänischer Genetik nicht mehr systematisch angestiegen ist.
Bleibt festzuhalten
Im Mittel hat sich die Trächtigkeitsdauer in den letzten Jahren nur geringfügig um etwa einen halben Tag verlängert. Die Wurfgröße hat keinen gesicherten Einfluss. Es gibt jedoch einen Rasseeffekt. Sollten sich die Tragezeiten verlängern, sind Anpassungen im betrieblichen Management erforderlich – vor allem bei der Geburtseinleitung. Die Veränderungen in der Trächtigkeitsdauer können mit dem db.Sauenplaner überprüft werden und sind beim Management zu berücksichtigen. Kontakt: Hameister@vzf.de (Birgitt Hameister), Steffen.Hoy@agrar.uni-giessen.de