Tierärzte sollten besonders sensibel auf mögliche klinische Anzeichen von Afrikanischer Schweinepest (ASP) reagieren und die Krankheitsverläufe kennen. Ziel einer Studie an der tierärztlichen Hochschule Puławy (Polen) war es, mögliche klinische Verläufe aufzuzeigen, die durch den ASP-Virusstamm verursacht werden, der 2018 während eines ASP-Ausbruchs auf einem Betrieb in Ostpolen isoliert wurde.
Für die Studie wurden insgesamt 28 Tiere im Alter von fünf bis sechs Wochen zugekauft. Nach der Akklimatisierungsphase kontrollierten Tierärzte den Gesundheitszustand aller Schweine. Insgesamt 22 Schweine wurden intranasal mit drei verschiedenen Dosen des afrikanischen Schweinepestvirus „Pol18_28298_O111“ infiziert. Sechs Tiere dienten der Kontrolle.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Bereits eine sehr niedrige Dosis kann eine Infektion auslösen.
- In den drei Gruppen wurden verschiedene Formen der Krankheit (akut, subakut und chronisch) beobachtet, hauptsächlich mit klinischen Symptomen wie Fieber, Apathie und verminderter Futteraufnahme.
- Die minimale Inkubationszeit betrug fünf Tage, die maximale 16 Tage. Im Schnitt wurden 9 Tagen erreicht.
- Die erkrankten Schweine waren rund vier Tage virämisch, wobei ein Schwein mit einer chronischen Form der ASP nicht berücksichtigt wurde.
- Die Mortalität lag in den Gruppen zwischen 80 und 100%. Zwei Schweine überlebten die Infektion.
- Einige virämische Tiere zeigten zeitverzögert Fieber. In einigen Fällen war das Fieber aber auch nicht nachweisbar.
- Kurz nachdem die Erreger im Blut nachweisbar waren, wurde das Virus auch über Urin, Kot und Speichel ausgeschieden.
- Die höchsten Viruskonzentrationen wurden in den inneren Organen und im Blut gefunden.
- In allen Gruppen wurden bei den Tieren ähnliche durch die Krankheit verursachte Läsionen an Organen gefunden. Ausnahme bildeten chronisch an ASP erkrankte Schweine.
- Am häufigsten wurden eine tiefrote, vergrößerte Milz, vergrößerte Lymphknoten, Ansammlungen von Bauchflüssigkeit sowie Blutungen der Mandeln festgestellt (siehe Übersicht).
- Bei einem Schwein mit chronischem ASP-Verlauf wurde keine virale DNA in Milz, Leber, Knochenmark und Gehirn nachgewiesen.
Fazit
Die veterinärmedizinische Diagnose der ASP kann schwierig sein. Bei ungeklärter Todesursache sollte daher Probenmaterial entnommen und der Schlachtkörper ordnungsgemäß entsorgt werden. Um eine mögliche Viruslast nachzuweisen, empfiehlt es sich, Blut untersuchen zu lassen.
Kontakt: marek.walczak@piwet.pulawy.pl