Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt weltweit eine Bedrohung für die Schweineproduktion dar. Doch wie hoch ist das Risiko, das ASP-Virus z.B. über Ebersperma zu übertragen?
Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben mit der Iowa State University und der South Dakota State University untersucht, ob das ASP-Virus über Ebersperma übertragen werden kann. Dazu injizierte man vier Ebern intramuskulär den ASP-Erreger. Der Versuch erfolgte in den Hochsicherheitslaboren des FLI auf der Insel Riems.
Von den Ebern entnahmen die Wissenschaftler täglich Blut- und Spermaproben und untersuchten sie mittels Polymerase Kettenreaktion (PCR) auf ASP-Viruspartikel. Anschließend belegte man 14 Jungsauen mit dem infizierten Ebersperma. An Tag 7, 14, 21 und 28 nach der Besamung wurde den Sauen Blutproben entnommen. Die Ergebnisse:
- Bei den infizierten Ebern waren ASP-Viren im Blut einen Tag nach der Infektion per PCR nachweisbar. Im Sperma ließ sich das Virus zwei Tage nach der Infektion detektieren.
- Die Spermaqualität blieb von der Infektion weitgehend unbeeinflusst.
- Die Eber zeigten kurz nach der Infektion Fieber sowie weitere Symptome.
- Nach der Besamung zeigten einige Sauen Fieber und leichte Symptome wie Fressunlust und Lethargie, die sich im Versuchsverlauf verschlechterten.
- An Tag 7 nach der Besamung waren sieben der 14 Sauen ASP-positiv. An Tag 35 waren alle Sauen infiziert.
- Bei 12 von 13 tragenden Sauen kam es beim Ausbruch des Fiebers zum Abort bzw. zur Resorption.
- Bei der verbleibenden Sau zeigte ein Teil der Föten Anomalien. Auch ASP-Viren ließen sich im fötalen Gewebe nachweisen.
Resümee
Das ASP-Virus lässt sich durch Sperma von infizierten Ebern leicht übertragen. Die mit ASP-infiziertem Sperma belegten Sauen zeigten zwar eine Implantation. Sobald Fieber auftrat, kam es aber zum Abort. Die indirekte Übertragung über das Sperma muss deshalb bei künftigen ASP-Strategien berücksichtigt werden.
Kontakt: Sandra.blome@fli.de
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