Mit Blick auf die zunehmend schärfere Umwelt- und Düngegesetzgebung ist es immer wichtiger, die Nährstoffausscheidungen der Schweine möglichst gering zu halten. Während es für Mastschweine schon Empfehlungen gibt, liegen bei Sauen nur wenige Versuchsergebnisse vor. Aus diesem Grund hat die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Staatsgut Schwarzenau in Bayern einen Sauenfütterungsversuch durchgeführt.
Drei Sauengruppen (DL xDE) standen dafür zur Verfügung. Jeweils die Hälfte einer Gruppe wurde einer der folgenden Versuchsgruppen zugeordnet.
- Gruppe A wurde konventionell mit handelsüblichen Mineralfuttermitteln und Fasermixen gefüttert.
- Gruppe B erhielt ein sehr stark N-/P-reduziertes Futter sowie einen Fasermix mit niedrigerem Weizenkleieanteil.
Der Verbrauch an Tragefutter und die Lebendmasse (LM) wurden täglich erfasst. Weitere Wiegungen fanden bei Einstallung ins Abferkelabteil, vor und nach der Geburt sowie nach jeder Säugewoche statt. Auch den Futterverbrauch erfasste man. Die Ferkel wurden nach der Geburt, bei der Wurfbehandlung und nach jeder Säugewoche gewogen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Im Wartestall gab es keine Unterschiede im Futterverbrauch zwischen den beiden Versuchsgruppen.
- Auch im Abferkelstall zeigte sich beim Futterverbrauch kein signifikanter Effekt in der Woche vor dem Abferkeln (beide Gruppen 2,6 kg/Futter/Tier/Tag) sowie in der ersten und zweiten Säugewoche mit 3 kg bzw. 6 kg/Tier/Tag.
- Erst in den letzten beiden Säugewochen verbrauchten die Sauen in der Versuchsgruppe signifikant mehr Futter: In der dritten Säugewoche waren es 7,9 gegenüber 7,4 kg und in der vierten Säugewoche 8,3 gegenüber 7,7 kg.
- Signifikante Unterschiede traten auch beim Geburtsgewicht und der Anzahl abgesetzter Ferkel auf (siehe Übersicht). Hier schnitten Sauen mit sehr stark N-/P-reduzierter Fütterung besser ab. So hatten die Ferkel dieser Sauen mit 1,59 kg gegenüber 1,53 kg ein höheres Geburtsgewicht und es wurden 12,4 gegenüber 12,0 Ferkel pro Sau abgesetzt.
Fazit
Eine sehr stark N-/P-reduzierte Fütterung führte bei tragenden und laktierenden Sauen zu keinen Nachteilen. Die Geburtsgewichte der Ferkel sowie die Anzahl der abgesetzten Ferkel waren bei der sehr stark nährstoffreduzierten Fütterung im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant erhöht.Kontakt:
Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de