Viehtransporter spielen bei der Übertragung von Krankheitserregern eine entscheidende Rolle. Eine umfassende Reinigung und Desinfektion ist Pflicht, um Krankheitserreger und Seuchen nicht zu verschleppen. An der Universität Saskatchewan in Kanada forschen Wissenschaftler mit der Hitzebehandlung an einer Methode, um Keime abzutöten. Die Behandlung mit hohen Temperaturen führt zu schnelleren Durchlaufzeiten für die Desinfektion von Transportfahrzeugen sowie einem geringeren Sicherheitsrisiko für das Reinigungspersonal.
Ziel der Studie war es, unter Laborbedingungen die optimale Temperatur und Zeitdauer herauszufinden, um die für die Schweinehaltung bedeutendsten Krankheitserreger zu inaktivieren. Für die Studie nutze man PED-, PRRS- und Influenzaviren sowie Rotaviren und Viren, die die transmissible Gastroenteritis (TGE) auslösen.
Zudem untersuchten die Wissenschaftler die Auswirkungen der Hitzebehandlung auf Bakterien wie Salmonellen, E-coli-Bakterien und Streptokokken sowie APP-Erreger und Brachyspiren. Die Viruspartikel und Bakterien wurden unter Laborbedingungen verschiedenen Zeit- und Temperaturkombinationen ausgesetzt. Mit der Zugabe von Kot simulierten die Wissenschaflter den Einfluss von biologischem Material auf die Hitzebehandlung. Die Ergebnisse:
- Einige Viren erwiesen sich als hitzelabiler als andere. Zum Beispiel waren Influenzaviren nach nur drei Minuten bei 55°C inaktiviert, während TGE- und PRRS-Viren erst nach fünf Minuten bei 65°C inaktiviert wurden.
- PED-Viren waren am widerstandsfähigsten. Die Viruspartikel wurden erst nach 15 Minuten bei 75°C inaktiviert.
- Bei allen untersuchten Viren erfolgte eine vollständige Inaktivierung nach zwei Minuten bei 80°C.
- Bakterien reagierten empfindlicher auf die Hitzebehandlung und waren bereits nach einer Minute bei 70°C abgetötet.
- Die Bakterien ließen sich auch bei niedrigeren Temperaturen abtöten, wenn man dafür die Erhitzungszeit verlängerte. Bei einer Hitzebehandlung mit 55°C für 15 Minuten waren alle bakteriellen Erreger abgetötet.
- Die Zugabe der Fäkalien führten in dem Versuch zu einem höheren Zeit- und Temperaturbedarf, um die Viren und Bakterien zu inaktivieren.
Fazit
Eine Behandlung mit hohen Temperaturen kann Bakterien und Viren in Transportfahrzeugen zuverlässig inaktivieren. Dafür müssen aber alle Bereiche mindestens für 15 Minuten lang gleichmäßig auf 75°C erhitzt werden. Vorab muss das Fahrzeug gereinigt worden sein. Denn Verunreinigungen mit Kot und Harn können die Erreger isolieren und die Hitzebehandlung unter Umständen erschweren.
Kontakt: volker.gerdts@usask.ca
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