Magengeschwüre sind eine weit verbreitete Erkrankung in der Schweineproduktion und werden häufig bei Schlachtschweinen beobachtet. Die Prävalenz liegt zwischen 32 und 65%. Obwohl die Fütterungs- und Haltungsbedingungen bei Aufzuchtferkeln und Mastschweinen ähnlich sind, ist wenig über die Prävalenz und die Risikofaktoren von Magengeschwüren während der Aufzucht bekannt.
In einem Versuch an der Universität Kopenhagen und in Zusammenarbeit mit der Forschungseinrichtung SEGES wurden insgesamt 58 zwanzig Tage alte Saug- und 210 zehn Wochen alte Aufzuchtferkel diesbezüglich untersucht.
Alle Ferkel wurden ad libitum mit fein gemahlenem Pelletfutter versorgt. Die Veränderungen an der Magenschleimhaut wurden nach einheitlichem Schema bewertet. Zudem wurde der Mageninhalt auf Trockensubstanzgehalt, pH-Wert und Anteil an Feststoffpartikeln im Sediment untersucht.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Keines der 58 untersuchten Saugferkel wies außer leichten Verhornungen an der Schleimhaut krankhafte Veränderungen an der Magenschleimhaut auf. Geschwüre traten nicht auf.
- Bei den zehn Wochen alten Mastferkeln wiesen 55 (26,2%) krankhafte Veränderungen an der Magenschleimhaut auf. Geschwüre waren die häufigsten Läsionen bei den Mastferkeln, die bei 26 (12,5%) Schweinen gefunden wurden (s. Übersicht).
- 97 Mastferkel (46%) wurden als gesund eingestuft. Weitere 58 Tiere (27,6%) wiesen lediglich Verhornungen an der Schleimhaut auf.
- Bei der Geburt untergewichtige Ferkel wiesen eine höhere Wahrscheinlichkeit auf, in der Aufzucht oder Mast an Magengeschwüren zu leiden. Das Geschlecht, der Absetzzeitpunkt bzw. -alter sowie das Versetzen der Saugferkel hatten keinen Einfluss.
- Das Risiko einer Ulzeration war bei Tieren mit stark flüssigem Mageninhalt signifikant höher als bei Schweinen mit festem Mageninhalt (verringerte Fluidität). Tiere mit Magenveränderungen wiesen niedrige Anteile an Feststoffen (18,7%) und einen abgesenkten pH-Wert (3,2) im Vergleich zu den Magen-gesunden Aufzuchtferkeln (20,5% bzw. 3,6) auf.
Fazit
Die Studie zeigt, dass sich Läsionen an der Magenschleimhaut bereits nach dem Absetzen entwickeln können. Bei Mastferkeln lagen bereits im Alter von zehn Wochen vereinzelt Magengeschwüre vor. Ein niedriges Geburtsgewicht scheint ein Risikofaktor für Magengeschwüre zu sein. Weitere Untersuchungen sind nötig, um präventive Fütterungs- und Haltungsempfehlungen für Absetzferkel auszuarbeiten.
Kontakt: A.Ø. Pedersen anni.oeyan@sund.ku.dk
Den Originalbericht hier