Wie weit lassen sich die Stickstoff- und Phosphorgehalte im Futter für Mastschweine senken? Wie viel Güllefläche lässt sich sparen? Das Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse hat geprüft, wie sich diesbezüglich eine „sehr starke“ gegenüber einer „starken“ Nährstoffreduzierung im Futter nach DLG-Vorgaben auswirkt. Die im Versuch eingesetzten Futtermischungen basieren auf Getreide und Soja mit Aminosäurenergänzung. Es wurde vierphasig gefüttert. Die Mastschweine im Versuche waren männlich kastriert oder weiblich.
Ein Teil der Schweine wurde in Reihenaufstallung gehalten, um die aufgenommenen Futtermengen tierindividuell messen zu können. Der andere Teil der Tiere wurde in Gruppenhaltung gemästet, um die Gülle und Emissionsdaten zu erfassen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Reihenaufstallung: Die täglichen Zunahmen von 984 und 975 g bei einem Futteraufwand je Kilo Zuwachs von 2,46 und 2,44 kg lagen im oberen Leistungsbereich. Die Schlachtkörper erreichten unter Anwendung der Westfleisch-Abrechnungsmaske 0,979 und 0,978 Indexpunkte je kg SG.
- Gruppenhaltung: Mit 912 bzw. 900 g waren die täglichen Zunahme gut und der Futteraufwand mit 2,61 beziehungsweise 2,59 kg je Kilo Zuwachs akzeptabel. Auffällig sind die trotz des hohen Schlachtgewichts sehr guten Schlachtkörper in beiden Gruppen. Mit einem nach AutoFOM geschätzten Bauchfleischanteil von 58,5 bzw. 58,2 % sowie 7,7 bzw. 7,8 kg Schinken gab es keine Schwachstellen.
- Die Futterkosten fielen bei den geringfügig höheren Preisen für die sehr stark N-/P-reduzierten Rationen annähernd gleich aus. Auch traten dank gleichwertiger Schlachtkörper in den Gruppen beim Überschuss über die Futterkosten mit 87,09 und 86,76 € je Schwein für die stark beziehungsweise sehr stark N-/P-reduzierten Mastgruppen nur sehr geringe Unterschiede auf.
- Die sehr stark N-/P-reduziert gefütterten Tiere schieden weniger N und P aus als die Vergleichstiere. So lagen die Ausscheidungen mit 3,13 kg Stickstoff und 0,39 kg Phosphor um 0,38 kg N und um 0,02 kg P niedriger. Allein dadurch kann der Betrieb mit 1000 Mastplätzen 1,79 ha Güllefläche sparen (Übersicht).
Resümee: Die Tiere wuchsen trotz der stark bis sehr stark N-/P-reduzierten Fütterung störungsfrei auf. Die Leistungen waren hoch. Der entsprechende Flächenbedarf für die ordnungsgemäße Düngung reduzierte sich deutlich. Ein weiterer Versuch mit intakten sowie geimpften Ebern ist in Planung.
Kontakt:
Gerhard.Stalljohann@lwk.nrw.de