Der Knochenaufbau hängt erheblich von einer bedarfsgerechten Phosphorversorgung ab. Doch wie niedrig darf der P-Gehalt sein, ohne dass es zu Schäden kommt? Hierzu hat die Uni Rostock einen Versuch an 18 Absetzferkeln durchgeführt. Das Futter entsprach den üblichen Bedarfsempfehlungen, unterschied sich je nach Gruppe im P-Gehalt.
- Gruppe M (Medium): 6,7 g Gesamtphosphor/kg TS;
- Gruppe L (Low): um 20% reduziert;
- Gruppe H (High): Um 20% erhöht.
Der Ca-Gehalt im Futter war jeweils konstant. Grundsätzlich wurde auf den Zusatz von Phytase verzichtet. Die Ferkel wurden wöchentlich gewogen, viermal Blut genommen und am 64. Tag geschlachtet. Für die Ermittlung der Knochendichte kam ein hochauflösender CT-Scanner zum Einsatz.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Zunahme und Futteraufwand waren in allen drei Gruppen sehr ähnlich. Lediglich in Gruppe L war der Futteraufwand vom 28. bis 35. Lebenstag erhöht.
- Mit zunehmenden P-Gehalt im Futter stiegen die Gehalte an anorganischem Phosphor im Blut von der Gruppe L zur Gruppe H hin an, während die Ca-Gehalte abnahmen.
- Am 64. Tag waren phosphorabhängige Effekte auf die Struktur der Femurknochen (Oberschenkel) zu erkennen. Bei den Tieren der Gruppe L waren einige Auffälligkeiten nachweisbar. Im Vergleich mit der Gruppe M zeigte sich tendenziell eine reduzierte kortikale Knochendichte. Auffällig war auch die reduzierte Anzahl an Trabekeln (Knochenbälkchen), was u.a. im Strukturindex (Structure Model Index, SMI) zum Ausdruck kommt. Dieser betrug in der Gruppe L nur 0,77, während der Index in den anderen Gruppen bei 1,37 bzw. 1,63 lag (siehe Übersicht).
- Auch die chemische Zusammensetzung variierte. Die Knochen der Gruppe L hatten signifikant geringere Rohasche- und P-Gehalte als die Knochen der Gruppe M.
Fazit
Bedingt durch die Gestaltung des Alleinfutters nahmen die drei Gruppen unterschiedlich viel Phosphor auf. Die Daten der Gruppe H zeigen, dass eine Anhebung des P-Gehaltes im Futter keinerlei Effekte hatte. Andererseits deutet sich eine reduzierte Stabilität der Knochen in Gruppe L an, während diese in Gruppe M selbst bei einem Verzicht auf Phytase unverändert scheint.
Kontakt: petra.wolf@uni-rostock.de