Roggenreiches Futter in der Mast soll bei vergleichbaren Leistungen die Salmonellenbelastung senken können. Sechs Mäster im Emsland und der Grafschaft Bentheim testeten diesen Ansatz. Folgende Anforderungen mussten erfüllt sein: In der Vormast 10 bis 20% Roggen sowie 20% Gerste, in der Mittelmast ab 60 kg LG 25% Roggen und 25% Gerste und in der Endmast ab ca. 90 kg LG 40% Roggen und 25% Gerste.
Parallel zu den Roggen-betonten Mischungen mästeten die Landwirte mit normaler Betriebsmischung ohne Roggen. Der Versuch wurde im Rahmen des 6R-Konzepts gefördert. Die Betreuung der Betriebe übernahm die BST Emsland/LWK Niedersachsen.
Es wurden insgesamt 11 Durchgänge und 4105 Schweine ausgewertet. Hier die Ergebnisse:
- Bei den Tageszunahmen gab es keine Unterschiede zwischen Kontroll- und Roggen-Gruppe (917 vs. 916 g, siehe Übersicht).
- Die tägliche Futteraufnahme litt nicht durch den Roggenanteil in den Rationen (2,53 vs. 2,57 kg).
- Auch die Futterverwertung lag auf ähnlichem Niveau (2,76 vs. 2,79 kg Futter je Kilo Zuwachs).
- Bei der Klassifizierung nach AutoFOM gab es kaum Unterschiede. Die mittleren Indexpunkte je kg SG lagen bei 0,986 bzw. 0,982 (Roggen).
- Bei den Verlusten und Tierarztkosten je 100 kg Zuwachs schnitt die Roggengruppen um 0,6% Punkte beziehungsweise 0,18 € je Schwein besser ab.
- Ein deutlicher Unterschied zeigte sich bei der Salmonellenrate. Während bei der Referenzgruppe 13,8% der Salmonellenproben oberhalb des Grenzwertes lagen, wurden bei der Roggengruppe lediglich 10,0% positive Proben gefunden. Damit lag die Salmonellenbelastung um 27% niedriger.
Fazit: Sechs Mäster aus dem Emsland testeten Rationen mit einem Roggenanteil von mindestens 10% in der Vormast und 40% in der Endmast. Der Roggenanteil bremste die Fresslust nicht und es wurden vergleichbare Mast- und Schlachtleistungen erreicht. Positive Effekte wurden bei den Tierverlusten sowie bei der Salmonellenbelastung bestätigt.
Kontakt: Joachim Schulz (j.schulz@lwk-niedersachsen.de)