Die Ackerbauern wollen wissen, welche Nährstoffe in welchen Mengen in der Gülle sind. Je genauer diese Angaben sind, desto präziser kann die Düngung erfolgen und Nitratauswaschungen werden vermieden.
Werden Proben gezogen und zum Labor geschickt, können einige Tage vergehen, bis die Ergebnisse vorliegen. Einfacher ist es, die wichtigen Parameter mit einem mobilen Sensor (Schnelltest) direkt vor Ort zu erfassen. Nahinfrarotspektroskopie-Sensoren, besser bekannt unter ihrer Abkürzung NIRS, können hier die Lösung sein. Diese Geräte sind recht neu auf dem Markt.
Ob diese Methode genauso sichere Ergebnisse liefert wie die Laboruntersuchung, sollte eine Versuchsreihe im Rahmen des deutsch-niederländischen Projektes „Mest op Maat – Dünger nach Maß“, gefördert durch das Interreg-V-A-Kooperationsprogramm, zeigen. Insgesamt wurden zwei NIRS-Analytikgeräte eingesetzt:
- John Deere HarvestLa direkt am Güllefass;
- Mobile Zunhammer Van-Control 2.0 der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Dazu wurde von drei Schweineställen jeweils die gesamte Gülle eines Durchgangs analysiert. An zwei Terminen konnten aufgrund technischer Probleme jeweils der Wert von einem Sensor nicht erfasst werden. Parallel wurden Einzel- und Poolproben in fünf Laboren auf Inhaltsstoffe untersucht.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Durch das Ein- und Auspumpen im Güllefass war die Rohgülle ausreichend homogenisiert.
- Zwischen den fünf Analyselaboren wurden relativ hohe Abweichungen gefunden. Dies gilt insbesondere bei N gesamt als relevantestem Parameter.
- Die NIRS-Messungen direkt auf dem Hof konnten mit den Werten aus den Laboren mithalten. Beim Parameter Stickstoff (N gesamt) lagen die Abweichungen zum Labormittelwert bis auf eine Ausnahme jeweils unter 10% (siehe Übersicht).
- Bei den Phosphor-Werten waren die Abweichungen deutlich größer. Das liegt jedoch auch daran, dass Phosphor generell sehr schwierig zu messen ist.
Resümee: In puncto Stickstoff waren die NIRS-Sensoren genau so gut wie die Laboranalytik. Auch Schwankungen in den Nährstoffgehalten bei unzureichender Homogenisierung werden mit den NIRS-Sensoren sicher erkannt.
Kontakt: Daniel Baumkötter (baumkoetter@fh-muenster.de), Projekthomepage: www.mestopmaat.eu