Hilfsschleimbeutel, sogenannte akzessorische Bursen, sind mit Flüssigkeit gefüllte Beulen im Gelenkbereich. Sie entstehen durch anhaltende Druckbelastung vor allem bei einstreuloser Haltung. Seit April 2015 erfolgt die Bonitur der Hilfsschleimbeutel aller Prüftiere an den bayerischen LPAs. Die Mitarbeiter nehmen diese nach dem Entbluten der Tiere vor, wobei sie ein Boniturschema mit vier Schweregraden verwenden.
Das Befundmittel liegt über allen Tieren bei etwa 0,55. Es bestehen keine genetischen Beziehungen zu den Leistungsmerkmalen. An den LPAs haben Hilfsschleimbeutel zu keinerlei Ausfällen geführt.
Zwischen deren Auftreten bei Prüftieren und der Fundamentbewertung beim Jungsauenselektionstest gibt es jedoch einen Zusammenhang. Deshalb soll auf der Basis der LPA-Daten für die Mutterrassen eine Zuchtwertschätzung für Hilfsschleimbeutel erfolgen. Je höher der Relativzuchtwert eines Ebers ausfällt (Basis gleich 100), desto geringer ist die Neigung bei den Nachkommen, Hilfsschleimbeutel bzw. Aufreibungen zu entwickeln.