Iberico: Zuchtarbeit forciert

Die spanische Rasse Ibérico soll mit modernsten Methoden züchterisch bearbeitet werden. Die Schwerpunkte sind zunächst die Wurfgröße und der Genusswert.

Dr. Heinrich Niggemeyer, SUS

Immer mehr Verbraucher achten auf den Genusswert des Fleisches. Für diese Kunden sind die Ibérico-Schweine eine echte Alternative. Denn ihr dunkleres und fein marmoriertes Fleisch erinnert an das japanische Wagyu-Rind und hat einen intensiven nussigen Geschmack.

Diese Eigenschaft ist zum einen genetisch verankert. Zum anderen werden die reinrassigen Tiere in der freien Natur gehalten und es schließt sich eine Eichelmast an. Dies trägt ebenfalls zu dem Geschmackserlebnis bei.

Halb-Ibéricos überwiegen

Die aufgrund ihrer schwarzen Klauen auch Pata Negra genannten Tiere sind vor allem im Südwesten Spaniens und südlichen Portugal beheimatet. Das wohl bekannteste kulinarische Produkt der dunkelbraunen Schweine sind die luftgetrockneten Ibérico-Schinken.

Die Nachfrage nach Produkten aus dem Premiumsegment steigt. Die Kennzeichnung ist in der EU außerhalb von Spanien und Portugal nicht geschützt. So stammen über 80% der in Spanien unter Ibérico vermarkteten Produkte von Kreuzungstieren. Meist werden die Ibérico-Sauen mit Duroc belegt und die Mast findet in Ställen statt.

Zwar muss der Grad der Kreuzung ausgewiesen werden; aber Schinken und andere Fleischprodukte dürfen ganz legal unter dem Label Ibérico vertrieben werden. Daher sollten die Verbraucher genau hinschauen. Fleischprodukte von reinrassigen und mit Eicheln – auf Spanisch bellotas – gemästeten Tieren tragen die Bezeichnung „de bellota 100% Ibérico“.

Langsam wachsende Tiere

Um die Rasse Ibérico weiterzuentwickeln, sind sieben Züchter eine Kooperation mit Topigs Norsvin Spain eingegangen. Das Ziel: Mit...