Soziale Interaktionen zwischen den Tieren einer Gruppe können sowohl negativen als auch positiven Einfluss auf die Zunahmen der Buchtengenossen ausüben. Das Wachstum wird auch durch die sog. sozialen oder indirekten genetischen Effekte beeinflusst.
In einer Studie an der Universität Aarhus wurden die Wachstumsleistungen von insgesamt 32212 männlichen und 48252 weiblichen Landrassetieren aus 13 Herden analysiert. Diese waren in Buchten mit 8 bis 15 Schweinen untergebracht.
Bezogen auf die Zunahmen zeigte sich eine signifikante Varianz für soziale genetische Effekte bei männlichen und weiblichen Tieren. Wobei es geschlechtsspezifische Unterschiede gab. Weibliche Landrassetiere, die ein hohes genetisches Potenzial für ihr eigenes Wachstum aufwiesen, neigten eher dazu, ihre Buchtengenossen zu unterdrücken, als männliche Tiere.
Dieses Wissen soll nun genutzt werden, den genetischen Fortschritt für Tageszunahmen zu forcieren, indem das genetische Potenzial für soziale Interaktionen berücksichtigt wird. Sozialverträgliche Schweine könnten ebenfalls weniger anfällig für Verhaltensstörungen wie Schwanzbeißen sein. Dieser Aspekt soll nun in weiteren Untersuchungen verfolgt werden.