Die EGZH Bayern überprüft regelmäßig die Zuchtprogramme und setzt neue Schwerpunkte, falls erforderlich. Bei Piétrain gewinnen seit Jahren Merkmale zur Verbesserung sogenannter sekundärer Eigenschaften an Bedeutung. Auch die Selektion resistenter Tiere gegenüber E. Coli F18- und F4-Bakterien ist ein wichtiges Kriterium. Und die Zuchtwertschätzung zur Bekämpfung von Anomalien unterstreicht die bayerische Zuchtausrichtung auf robuste und gesunde Tiere.
Seit 2016 wird die Wurfhomogenität bei der Geburt in den LKV-Betrieben erhoben. Hierbei wird die Zahl der Ferkel unter 1 kg Geburtsgewicht erfasst. Zudem wird die Anzahl der lebend und tot geborenen Ferkel erfasst mit dem Ziel, diese Merkmale auch auf der Eberseite züchterisch zu verbessern. Auch der Ebergeruch wird berücksichtigt.
Die neue Gewichtung der Zuchtziele zeigt die Übersicht. Da Nährstoffausscheidungen derzeit für alle Schweinehalter ein Top-Thema sind, wird die Futterverwertung im Zuchtziel 2020 stärker gewichtet. Um auch die Teilstückausprägung im Blick zu haben, wurde das Merkmal Rückenmuskelfläche neu in das Zuchtziel 2020 aufgenommen. Die Erhaltung einer guten Fleischqualität wird durch die Merkmale Tropfsaftverlust/pH1-Wert und intramuskulärer Fettgehalt weiterhin sichergestellt.
Fleischqualität, Nährstoffeffizienz und viele weitere Zukunftsmerkmale können nur in stationären Prüfanstalten erfasst und somit wirksam züchterisch bearbeitet werden. Um dies auch in Zukunft gewährleisten zu können, wird derzeit eine neue Prüfstation mit 2400 Prüfplätzen im Versuchs- und Bildungszentrum Schwarzenau geplant.
Kontakt: Dr. Rudolph Eisenreich (rudolf.eisenreich@lfl.bayern.de)