Tiersignale erkennen

In der Schweinemast stehen gute Schlachtergebnisse, hohe Tageszunahmen und gute Futterverwertungen an der Spitze der Agenda. Diese Ziele werden nur erreicht, wenn der Mäster genügend Zeit für die Tierkontrolle einplant und bei Problemen sofort handelt. Er muss jedes erkrankte Tier sicher erkennen und reagieren, wenn Stressfaktoren auftreten, die zu Unruhen und Fehlverhalten führen können. Nach dem Motto: Sehen, denken, handeln hat Lucia Schulze Steinmann Bilder aus dem Stall kommentiert. Tipps zur optimalen Organisation der Tierkontrolle erhalten Sie im Beitrag "Ihre Schweine sprechen zu Ihnen" in der SUS 5/2013 ab Seite 28. Bilder: Heil, Niggemeyer, Schulze Steinmann

von Niggemeyer, Heinrich

OHRRANDNEKROSE - Die Schweine haben erheblichen Stress, der Stoffwechsel ist überlastet. Aber auch eine Infektion kann Ursache für blasse Schweine mit Nekrosen sein.

ATEMNOT - Das Tier entlastet den Brustkorb, indem es die Beine auseinanderstellt. Es hat Atemnot sollte nach Absprache mit dem Tierarzt behandelt werden.

TRÄNENSTREIFEN - Durch Atemwegsinfektionen sind die Tränengänge verstopft. Flüssigkeit läuft aus und es setzt sich Staub drauf.

TROGKONTROLLE - Restmengen sprechen für ein selektives Fressen; diese Futterreste sind wenig attraktiv. Sorgen Sie für einen homogenen Futterbrei!

BELEGUNGSDICHTE - Bei zu hoher Belegdichte sind die Schweine gestresst. Die Futteraufnahme sinkt und das Risiko von Magengeschwüren steigt.

SCHMUTZIGE SCHWEINE - Ist der Stall zu warm oder ist eine Überbelegung der Grund für die verschmutzten Tiere? Der Ursache sollte auf den Grund gegangen werden.

BEIßEREI - Fremde Schweine tragen Ranngkämpfe aus. Deshalb sollte ein unnötiges Umstallen bzw. Neugruppieren vermieden werden. Halten Sie die Würfe möglichst zusammen.

HAUTNEKROSEN - Dieses Tier weist Hautnekrosen an Kopf und Ohren auf. Klären Sie zusammen mit Ihrem Tierarzt die Ursache.

VERLETUNGEN DURCH AUFSPRINGEN - Gegenseitiges Abdrängen am Futtertrog kann zu Verletzungen führen. Passen Sie Ihre Fütterung an das Fressverhalten Ihrer Tier an, damit kein Stress entsteht.

BLUTSPUREN IN DER BUCHT - Ein oder mehrere Tier sind verletzt. Machen Sie das verwundete Tier ausfindig, Verletzte Tiere müssen behandelt und separiert werden.

UNRUHE IN DER EBERBUCHT - Durch dieses natürliche Verhalten der Jungeber kann übermäßige Unruhe entstehen. Werden Sie den Bedürfnissen der Eber gerecht?

ROTE AUGEN - Die Augen des Schweines sind gereizt z.B. durch Ammoniak oder durch eine Virusinfektion. Prüfen Sie die Luftqualität.

FUTTERRESTE IM TROG - Die Tiere fressen schlecht. Möglicherweise müssen die zugeteilten Futtermengen angepasst werden.

NEUGIERIGE SCHWEINE - SO MUSS ES SEIN - Schweine kommen auf Sie zu. Sie sind aktiv und neugierig, ein gutes Zeichen.

DRECKIGE BUCHT - Schweine koten und urinieren auf die Liegefläche. Eventuell ist die Struktur der Bucht nicht ideal oder das Stallklima stimmt nicht.

HUSTEN - Krummer Rücken, eine leicht geöffnete Schnauzte: Dies spricht für eine Atemwegsinfektion. Es wird Zeit zu handeln.

WÄRMESTAU - Wenn Schweine sich in den Kot legen ist irgendwas nicht in Ordnung – den Schweinen ist zu warm oder die Bucht zu voll.

VERLETZUNG AN STALLEINRICHTUNG - Dieses Schwein hat sich vermutlich an der Tränke verletzt. Ein Bügel bietet hier Schutz.

BREIIGER KOT - Breiiger Kot entsteht durch Überfressen bzw. ungleichmäßiges Fressen oder Darminfektion. Überprüfen Sie das Futterkonzept sowie das Tier-/Fressplatzverhältnis.

DÜNNFLÜSSIGER KOT - Durchfall bei Mastschweine ist zu vermeiden. Sprechen Sie sofort mit Ihrem Tierarzt.

TRÄGE SCHWEINE - Viele Schweine sitzen, weil sie Probleme mit dem Laufen haben. Dies könnte für Klauenverletzungen oder Gelenkinfektionen sprechen.

Artikel drucken Zurück zur Übersicht