DRV: Staatliches Siegel gefährdet Erfolg der ITW

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) bleibt zurückhaltend, was die Pläne von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt für ein staatliches Tierwohlsiegel angeht. Präsident Manfred Nüssel und Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers verwiesen beim Raiffeisentag in Berlin auf den Erfolg der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl (ITW), die aktuell so gute Voraussetzungen für die kontinuierliche Verbesserung des Tierwohls biete wie kein anderes Projekt. Dieser Erfolg werde nun aber durch die Einführung eines staatlichen Siegels gefährdet, da die parallelen Strukturen die Logistikkosten der Branche unnötig in die Höhe treiben und womöglich sogar überlasten könnten.Nüssel bemängelte in diesem Zusammenhang auch, dass bei der Entwicklung des staatlichen Siegels zu wenige Praktiker involviert seien. Er wehre sich nicht gegen die Einführung neuer Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls. Diese müssten aber wirtschaftlich tragfähig und praktisch umsetzbar sein, betonte der DRV-Präsident.Ehlers hält es zudem für fraglich, ob mit dem neuen Label Fortschritte in der Nutztierhaltung und für die Akzeptanz beim Verbraucher erzielt werden können. Vielmehr gelte es, Kapazitäten und Ressourcen zu koordinieren und zu bündeln, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Raiffeisenverbandes. AgE