Futterpreise ziehen wieder an

Das von Russland beendete Getreideabkommen könnte die Futterpreise weiter anheizen.

Im Oktober lagen die Preise für Mischfutter um 0,5 % bis mehr als 4 % über dem Vergleichswert des Vormonats September. Im Schweinebereich hat sich insbesondere das Ferkelaufzuchtfutter verteuert. Aber auch die Preise für Sauen- sowie Vor- und Endmastrationen stiegen wieder an. Das berichtet Marktexperte Heiner Wurm von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben. Nach Einschätzung des Experten trifft der erneute Preisanstieg die Schweinehalter in besonderem Maße, da sie oft nur kurzfristige Lieferkontrakte abschließen konnten.
Knackpunkt an den Futtermittelmärkten bleibt die Versorgung mit Getreide. So erklärte Russland jüngst das mit der UN im Sommer geschlossene Abkommen zur Lieferung von Getreide aus den Häfen in der Ukraine für beendet. Das sogenannte Korridorabkommen hatte zwischenzeitlich zumindest für eine leichte Entspannung an den Getreidemärkten gesorgt. Hingegen steht Sojaschrot als wichtigster Eiweißträger in der Schweinehaltung an den Märkten in ausreichendem Maße zur Verfügung. Sojaschrot wurde daher in den letzten Wochen wieder etwas günstiger gehandelt. Mit Preisen um 600 € je Tonne ist Sojaextraktionsschrot dennoch rund 30 % teurer als noch im Herbst vergangenen Jahres.
Großes Sorgenkind bleibt zudem der Mais. So lag die diesjährige Körnermaisernte in Deutschland mit 3,6 Millionen Tonnen und 20 % unter der Vorjahreslinie. Die europäischen Staaten und insbesondere Deutschland werden daher auch im Wirtschaftsjahr 2022/2023 auf erhebliche Körnermaiseinfuhren auch aus der Ukraine angewiesen sein.