Fütterungstipps gegen Sauenverluste

Die Gefahr von Magengeschwüren usw. kann deutlich reduziert werden.

In der Ferkelerzeugung wird viel darüber diskutiert, welche Ursachen hinter hohen Saugferkelverlusten stecken und wie man diese reduzieren kann. Doch auch der Verlustrate bei den Sauen sollte Beachtung geschenkt werden. In den Niederlanden werden die Verluste seit mehreren Jahren vom Schweinegesundheitsdienstes van Royal GD erfasst und jüngsten Zahlen zufolge liegt die durchschnittliche Verlustrate rund 8 %, berichtet das Fachmagazin boerderij. Auch in der deutschen Sauenhaltung dürften sich die die Verlusten den Schätzungen mehrere Beratungsexperten in ähnlichen Größenordnungen bewegen.

Zu den häufigsten Verlustursachen bei den Muttertieren zählen neben Hitzestress und Herzversagen Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Bei der Sektion eingesandter Sauenkadaver werden hier regelmäßig Geschwüre und Verdrehungen diagnostiziert, die letztlich zum Tod der Sauen geführt haben. Um dem vorzubeugen sind im Fütterungsmanagement verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Grundsätzlich gehört dazu natürlich eine hohe Futterhygiene, aber auch zuverlässige Technik. Denn ein leerer Magen in Kombination mit Stress begünstigt die Bildung von Magengeschwüren.

Vor diesem Hintergrund ist auch der Trend bzw. die gesetzliche Verpflichtung zur frühen Gruppenhaltung genau zu bewerten. Ohne Kastenstand bzw. den Einsatz von Abrufstationen ist eine tierindividuelle Konditionsfütterung nicht möglich. Umso wichtiger ist es hier, dass die Gruppen möglichst genau nach Kondition der Tiere zusammengestellt werden.

Zu den fütterungsbedingten Ursachen zählt der Vermahlungsgrad des Futters. Dieser kann zusammen mit der Getreideart die Häufigkeit und Schwere von Magengeschwüren wesentlich beeinflussen. Gerade hohe Anteile von sehr fein vermahlenen Getreide tauchen immer wieder in Rationen auf, die in Problembetrieben verfüttert werden. Sie sorgen dafür, dass der Mageninhalt sehr flüssig ist und rasch entleert wird. Als Ergebnis dessen wird beobachtet, dass die Schichtung des Mageninhaltes verloren geht und im Bereich zum Übergang zur Speiseröhre, der besonders empfindlich ist, zu niedrige pH-Werte auftauchen, so dass diese ungeschützte Region geschädigt wird.

Ein weiterer Punkt ist die Auswahl der Rohstoffe. Positiv auf die Magen- und Darmflora wirken Komponenten wie Gerste, Sonnenblumenschrot , Biertreber oder Trester. Mit zucker- und stärkereichen Produkten wie Mais oder Melasse sollte man sehr vorsichtig sein. Der Einsatz von Futtersäuren bietet sich an, allerdings sollte hier die Wahl der Säure mit Tierarzt und Futterberater abgestimmt werden. Ist einmal das richtige Futterkonzept gefunden, sollte dieses nicht ständig geändert werden. Zudem sollten die Übergänge zwischen den verschiedenen Futtern im Deck-Warte- und Abferkelbereich möglichst sanft erfolgen.