Teure Futterverluste vermeiden​ ​ ​

Wer hier unnötige Fehler vermeidet, spart bares Geld.

Angeheizt von der russischen Invasion in die Ukraine haben die Futtermittelpreise jegliche Bodenhaftung verloren. Für Mastschweinefutter ist die 40 €/dt-Schwelle schon lange gefallen und ein Ende der Preisrallye ist nicht absehbar. Die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Ferkel können hier nicht mithalten, was die Schweinehalter extrem hart trifft.

In Anbetracht dieser Umstände muss die Vermeidung unnötiger Futterverluste noch stärker als ohnehin schon in den Fokus gerückt werden. Angefangen bei der Lagerung der Futtermittel. So sollten Eigenmischer, die Feuchtgetreide, CCM oder Nebenprodukte wie Biertreber einsetzen, gerade in der wärmeren Jahreszeit auf eine saubere Anschnittfläche achten. Das bedeutet, dass beim Abstechen des Futterstocks Feingefühl gefragt ist und lose Material mit Besen und Schüppe eingesammelt wird. Da sich der Eintrag von Luft und Wärme an der Anschnittsfläche natürlich nicht komplett verhindern lässt, ist ein ausreichender Vorschub wichtig. Im Sommer sollte er bei 20 cm liegen, im Winter reichen auch 10 cm. Auch Betriebe, die auf Fertigfutter setzen, müssen die Hygiene im Blick haben. Insbesondere Außensilos, die oftmals das ganze Jahr der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, können stark verschmutzen. Deshalb raten Fütterungsexperten die Silos mindestens einmal im Jahr mechanisch zu säubern bzw. zu desinfizieren.

Damit das Futter frisch und schmackhaft bleibt muss auch die Troghygiene passen. Ganz entscheidend ist hier die richtige Mengendosierung, die der Landwirt auch bei altbewährten Futterkurven kontinuierlich überprüfen sollte. Sollte sich dennoch mal in den Trogecken Futterreste ansammeln oder die Tiere haben den Futterplatz durch Kot und Urin stark verschmutzt, muss zu Schüppe bzw. Abzieher gegriffen werden.

Nicht selten ist zu beobachten, dass die Schweine den Futtertrog förmlich durchwühlen und dabei Futter aus dem Trog fällt. Eingeschweißte bzw. geschraubte Fressplatztrenner und nach innen gebördelte Trogkanten können dieses Verhalten zwar nicht gänzlich unterbinden, aber immerhin die Verluste reduzieren. Ergänzend dazu bietet es sich auch an rund um die Tröge bzw. Automaten PVC-Platten auf die Spalten zu schrauben. Einerseits fällt das rausgeschobene Futter dadurch nicht direkt in die Gülle und kann von den Tieren noch aufgenommen werden. Andererseits schützt es den Boden auch vor den aggressiven Futtersäuren. Zudem zeigten Praxisversuche, dass die seitliche Anbringung von Tränken am Futtertrog die Futterverluste signifikant drücken kann. Das lässt sich dadurch erklären, dass die Schweine weniger Futter verschleppen.

Auch die Vermarktung bietet Potenzial zur Futtereinsparung. So sollten die Tiere auf keinen Fall zu lang gemästet werden, weil die Futterverwertung sich mit zunehmendem Lebendgewicht verschlechtert. Zum anderen sollten die Schlachttiere nüchtern verladen werden, was auch deren Transporteignung zu Gute kommt.