ASP: Klöckner setzt auf weiße Zone

Berlin will an der polnischen Grenze eine wildschweinefreie Zone errichten.

Die Zahl der an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verendeten Wildschweine in Brandenburg ist weiter gestiegen. Bis heute (20.10.) hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) insgesamt 71 Virusinfektionen bei aufgefundenem Fallwild bestätigt. Innerhalb einer Woche sind damit 16 Nachweise hinzugekommen. Dem zuständigen Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) zufolge liegen alle Fundorte der neuen Kadaver in den bisherigen Kerngebieten. Der Landkreis Oder-Spree kommt insgesamt auf 55 ASP-infizierte Wildschweine, Spree-Neiße auf 13 und der Kreis Märkisch-Oderland auf drei.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilte mit, dass der Tierschutz auch in den Restriktionsgebieten mit 300 schweinhaltenden Betrieben und etwa 85 000 Tieren gewährleistet sei. Ressortchefin Julia Klöckner habe das erforderliche Verfahren zur Schlachtung von Schweinen bei der EU-Kommission erfolgreich abgeschlossen. Das Ministerium werde zudem Brandenburg beim Bau eines festen Zauns an der Grenze zu Polen unterstützen; Klöckner habe eine Ko-Finanzierung seitens der Europäischen Union erreicht. Ziel sei auch weiterhin, dass ein zweiter Zaun auf polnischer Seite errichtet werde, um eine wildschweinefreie „weiße Zone“ zu schaffen. Dazu sei ein Treffen von Klöckner mit den Landwirtschaftsministern aus Tschechien und Polen verabredet.

Aus Asien gibt es ebenfalls neue ASP-Meldungen. So ist es in Südkorea erstmals seit einem Jahr wieder zu einem Ausbruch der ASP in einem Nutzschweinebestand gekommen. Wie der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) mitgeteilt wurde, war eine Farm in der Provinz Gangwondo mit 721 Hausschweinen betroffen. Vier der Tiere seien verendet, der Rest gekeult worden. Dem Bericht zufolge sind auch auf einem benachbarten Betrieb vorsorglich 503 Schweine getötet worden. Chinas Landwirtschaftsministerium gab nach längerer Zeit ebenfalls bekannt, dass es nahe der südwestlich gelegenen Stadt Chongqing wieder einen ASP-Fall gegeben habe. Das Zentrum zur Verhütung und Bekämpfung von Tierkrankheiten habe einen illegalen Ferkeltransport mit 70 Ferkeln beschlagnahmt, von denen zwei tot und 14 erkrankt gewesen seien. Alle Tiere wurden dem Ministerium zufolge getötet und umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt. Der letzte zuvor offiziell bestätigte Nachweis von ASP bei Hausschweinen in China war am 25. Juli erfolgt. AgE

Lesen Sie mehr zum Thema ASP in der SUS 5/20 ab Seite 12: ASP in Deutschland angekommen


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