ASP bei Stettin: Backhaus in Sorge

Mecklenburg-Vorpommerns Minister Till Backhaus warnt vor dem weiterhin hohen Infektionsdruck aus Polen.

Die bei Landwirten gefürchtete Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt auch von Osten her näher an Mecklenburg-Vorpommern heran. Wie ein Sprecher des Schweriner Agrarministeriums am Donnerstag sagte, wurde dem Land ein Seuchennachweis von einem Wildschwein in der polnischen Region Stettin (Szczecin) gemeldet. Hier lag der Fundort nur 13 Kilometer östlich der deutsch-polnischen Grenze.

„Auch wenn es um die Afrikanische Schweinpest in den Medien zur Zeit ruhiger geworden ist, ist die Gefahr keineswegs gebannt“, so Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Regelmäßig würden aus Brandenburg, Italien und Osteuropa Informationen über neue ASP-Fälle gemeldet. „Insbesondere der Infektionsdruck aus Polen ist nach wie vor hoch und versetzt die Behörden hierzulande in erhöhte Alarmbereitschaft“, stellte Backhaus fest.

Schutzkorridor schnell errichten

Der aktuelle Fall in unmittelbarer Nachbarschaft zeige, wie wichtig künstlich geschaffene Barrieren seien, um die Wanderbewegungen des Schwarzwildes einzuschränken und damit eine Ausbreitung der Seuche nach Westen zu verhindern. „Wer die Zaunbaumaßnahmen entlang der polnischen Grenze vor diesem Hintergrund immer noch in Frage stellt, handelt in meinen Augen nicht wissensbasiert und scheint eigene Interessen vor das Wohl der Allgemeinheit zu stellen“, monierte Backhaus. Er hoffe daher, dass die Zaunbauarbeiten im Landkreis Vorpommern-Greifswald zügig vorankämen. Ziel sei bald einen Schutzkorridor zu haben, in dem die Wildschweinpopulation maximal verringert werden könne, um Mecklenburg-Vorpommern weiterhin vor einem flächenhaften Eintrag der ASP zu schützen.

Über 3.500 ASP-Fälle

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gibt es deutschlandweit in den drei betroffenen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 3.536 offizielle ASP-Nachweise, davon vier in Hausschweinehaltungen (AgE).


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