ASP: Polen gegen Zaunbau

Trotz großem Hilfsangebot will Polen keinen ASP-Zaun bauen.

Deutschland wünscht sich bei der Bekämpfung der ASP mehr Engagement von Polen. Bei einem Treffen mit der stellvertretenden Generaldirektorin Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Claire Bury, und ihrem polnischen sowie ihrem tschechischen Amtskollegen in dieser Woche in Brüssel konstatierte Staatssekretärin Beate Kasch vom Bundeslandwirtschaftsministerium, dass der Infektionsdruck von polnischer Seite nach wie vor sehr hoch sei. Sie machte daher in dem Gespräch nochmals deutlich, wie wichtig ein gemeinsames Vorgehen Deutschlands und Polens beim Bau von Wildschweinbarrieren im Grenzgebiet sei.

Wie Kasch erläuterte, zielt das deutsche Schutzkorridorkonzept mit einer „weißen Zone“ und einem von zwei festen Zäunen eingegrenzten Korridor auf die Unterbrechung der Infektionsausbreitung nach Westen ab, indem darin die Wildschweinpopulation gegen Null reduziert wird. Eine Erweiterung dieses Schutzkorridorkonzeptes auf polnischer Seite wäre nach ihrer Überzeugung ein effektives Mittel, um die Ausbreitung der ASP nach Westen aufzuhalten.

Ein Zaun auf polnischem Boden ist auch in Bezug auf die Erteilung eines ASP-frei-Status für Deutschland von Bedeutung. Der wird erst erteilt, wenn ein Land nachweislich ein Jahr keinen ASP-Fall verzeichnete. Sollte Deutschland irgendwann im Inland keine infizierte Tiere mehr finden, dafür aber am deutschseitigen Grenzzaun zu Polen, rückt eine offiziell bestätigte ASP-Freiheit in weite Ferne.

„Leider ist Polen auch weiterhin nicht bereit, sich hier zu bewegen. Und das, obwohl Deutschland personelle, organisatorische und finanzielle Unterstützung zugesagt hatte“, stellte die Staatssekretärin im Anschluss an die „Tiergesundheits-Troika“ fest. Sie kündigte weitere Gespräche an und will Überzeugungsarbeit leisten (…). Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium ergänzend feststellte, beschränkt sich das ASP-Geschehen in Brandenburg auf Gebiete, die in Grenznähe zu Polen liegen. Zudem habe die Sequenzierung des Virus-Typs durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ergeben, dass die Ausbrüche in Deutschland und Polen zusammenhängen, da es Wanderbewegungen von Wildschweinen zwischen Deutschland und Polen gebe. Eigene Recherche/AgE


Mehr zu dem Thema