ASP: Landwirte befürchten Bewirtschaftungsverbote

In ASP-Restriktionszonen kann der Ackerbau aus Seuchenschutzgründen untersagt werden.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner appellierte angesichts der dynamischen ASP-Situation an alle Schweinehalter, ihre Tiere gegenüber Wildschweinen abzuschotten und die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Besonders verärgert zeigte sie sich über Berichte von mutwilligen Beschädigungen der errichteten Wildschutzzäune gegen die Ausbreitung der ASP oder das Offenstehenlassen von Gittertoren in Durchlässen. „Vandalismus an den Zäunen gefährdet in hohen Maße den Erfolg der Seuchenbekämpfung“, warnte die Ministerin. Das sei erschreckend und könne weitreichende Konsequenzen haben. Das Zerstören dieser Schutzmaßnahmen sei weder eine Mutprobe noch ein Kavaliersdelikt. „Um eine Ausbreitung zu verhindern, müssen sich alle zwingend an die geltenden Vorschriften halten“, betonte Klöckner.

Der Politikreferent der Freien Bauern, Reinhard Jung, appellierte an die zuständigen Politiker, bei möglichen neuen Restriktionszonen nicht wieder Bewirtschaftungsverbote auszusprechen. „Wir können nicht wegen ein paar toter Wildschweine unsere ganze Landwirtschaft stilllegen und damit die regionale Lebensmittelversorgung gefährden“, betonte Jung. Die Hausschweinebestände befänden sich fast ausschließlich in Ställen, die gut gegen Krankheitserreger aller Art geschützt seien. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müsse spätestens jetzt eine Kurskorrektur erfolgen. „Die Bewirtschaftungsverbote in Spree-Neiße und Märkisch Oderland haben sich als größtenteils unsinnig, jedenfalls unverhältnismäßig herausgestellt“, so Jung. Im März beginne die Feldbestellung und die Bauern müssten ihre Arbeit machen, und zwar flächendeckend. AgE