ASP: Thüringische Jäger fordern mehr Unterstützung

Gefordert werden u. a. höhere Aufwandsentschädigungen für die Entnahme von Schwarzwild.

In Thüringen drängen der dortige Landesbauernverband (TBV) und der Landesjagdverband auf eine drastische Dezimierung der Wildschweinbestände. Nur auf diesem Weg lasse sich das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) senken, erklärte TBV-Vizepräsident Dr. Lars Fliege am Dienstag vergangener Woche bei einer auch per Videokonferenz übertragenen Veranstaltung zur ASP in Bad Langensalza. „Es muss uns gelingen, in möglichst kurzer Zeit die Thüringer Schwarzwildbestände zu verringern, wenn wir eine flächendeckende Verbreitung der ASP verhindern wollen“, betonte Fliege. In der Pflicht sieht er hier vor allem die Landesregierung, die deutlich mehr zur Unterstützung der Jäger tun müsse. „Dies kann beispielsweise durch eine höhere Aufwandsentschädigung für die Schwarzwildentnahme oder die Unterstützung der Vermarktung und Verwertung von Wildbret geschehen“, so der Vizepräsident. Außerdem sollte die Bejagung in Schutzgebieten wie dem Nationalpark Hainich forciert werden, da diese Rückzugsräume für die Wildschweine seien. Darüber hinaus sei es notwendig, die Bevölkerung mit einer öffentlichkeitswirksamen Informationskampagne, beispielsweise mit großflächigen Informationstafeln an Autobahnraststätten, über die Tierseuchengefahr aufzuklären, da auch der Mensch bei der Verbreitung des ASP-Virus eine bedeutende Rolle spiele. Fliege warnte eindringlich vor einem ASP-Ausbruch in Thüringen. Für schweinehaltende Betriebe wäre dies ein wirtschaftlich katastrophales Szenario, das umfangreiche Restriktionen und Verbote nach sich ziehen würde. AgE


Mehr zu dem Thema