Backhaus gibt Details zum ASP-Ausbruch bekannt

Dem Minister zufolge wurde bereits mit der Bestandskeulung begonnen. Der Eintragsweg ist noch unklar.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hat gestern in einer Sonderpressekonferenz weitere Details zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Mastbetrieb in Lalendorf, knapp 30 km von Rostock entfernt, bekannt gegeben. Demnach zeigte eine Tiergruppe in dem insgesamt gut 4.000 Mastschweine umfassenden Bestand bereits am 12. November erste Symptome einer Infektion. Noch am selben Tag seien vier Tiere verendet. Über das Wochenende dann 25 weitere Schweine und am Montag allein 20 Tiere. Der hinzugerufene Tierarzt handelte nach Aussage von Backhaus sehr konsequent und ließ noch am Montagmorgen mehrere Tiere zur Sektion bringen. Am Nachmittag folgte die Sperrung des Betriebes und in den Abendstunden bestätigten Experten des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) die ASP-Verdachtsdiagnose.

Durch die Sperrung wurde sofort der Fahrzeug- und Personenverkehr sowie das Verbringen von Tieren unterbunden. Minister Backhaus zufolge wurde bereits gestern mit der Keulung des gesamten Bestandes durch eine Spezialfirma und unter höchsten seuchenhygienischen Vorkehrungen begonnen. Zu dem Familienbetrieb gehören noch zwei weitere Mastanlagen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und eine Sauenanlage mit 1.000 Muttertieren und Ferkeln im Landkreis Vorpommern-Rügen. Die Bestände werden streng kontrolliert. Allerdings gebe es bislang keine Hinweise, dass auch hier die ASP ausgebrochen ist.

Parallel dazu wurde um den betroffenen Betrieb eine Sperrzone mit drei Kilometer Radius eingerichtet. Die sogenannte Überwachungszone wurde zehn Kilometer um den Betrieb herumgezogen. In dieser Zone dürfen Schweine nur noch nach eingehenden Untersuchungen transportiert werden. Von diesen Restriktionen sind nach Ministeriumsangaben 20 landwirtschaftliche Betriebe betroffen.

Wie die ASP in den Bestand gelangt ist, wird noch untersucht. Epidemiologen des FLI verfolgen aktuell verschiedene potenzielle Eintragswege wie den Personenverkehr, die Betriebsmittelversorgung oder das Futter. "All das wird - wenn man so will - kriminologisch durch Epidemiologen untersucht", so Backhaus. Fest steht nur, dass bislang im näheren Umfeld des Betriebes kein totes, infiziertes Wildschwein entdeckt wurde.


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