BfT: Arzneimittelversorgung auch in Krisenzeiten sicherstellen

Der BfT erklärte, dass speziell die Impfstoffherstellung sehr empfindlch auf Störungen reagiert.

Das Bemühen der pharmazeutischen Industrie um die Sicherung einer guten Arzneimittelversorgung auch im veterinärmedizinischen Bereich hat der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) betont und zugleich den Abbau „administrativer Lasten“ gefordert. „Die Tiergesundheitsindustrie muss auch in Krisenzeiten die stabile Versorgung mit Tierarzneimitteln gewährleisten“, erklärte der BfT in der vergangenen Woche. Lieferengpässe seien allerdings nicht ausgeschlossen und könnten verschiedene Ursachen haben. Möglich seien Probleme bei der Beschaffung von Wirkstoffen, im Herstellungsprozess oder im Rahmen der Qualitätssicherung. Auch eine unerwartet gesteigerte Nachfrage könne zu Versorgungsproblemen führen, berichtete der Verband. Kurzfristige Reaktionen auf plötzlich auftretende Ereignisse seien für die Hersteller schwierig, weil die regulativen Vorgaben hoch seien und die Herstellung von Tierarzneimitteln oder die Freigabe der Chargen selbst im Fall von Engpässen nur schwer beschleunigt werden könnten. Das gelte im besonderen Maße für die Herstellung von Impfstoffen, weil hier mit biologischen Systemen gearbeitet werde, erläuterte der BfT. Diese erforderten einen längeren zeitlichen Vorlauf und könnten schon auf nur geringfügige Störungen sehr empfindlich reagieren. Außerdem seien große Produktionen im Voraus aufgrund der begrenzten Haltbarkeiten der Impfstoffe schwierig.

Wie der Verband hervorhob, befasst sich eine von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und den Leitern der Arzneimittel-Agenturen (HMA) eingesetzte Task-Force seit 2016 mit Verfügbarkeitsproblemen bei Human- und Tierarzneimitteln. Ziel sei es, die Kontinuität der Versorgung in ganz Europa zu verbessern. Die pharmazeutische Industrie setze sich dafür ein, eine gute Versorgungslage mit wichtigen Arzneimitteln sicherzustellen und innovative Produkte für bisher nicht behandelbare Krankheiten zu entwickeln. Insbesondere durch den Abbau unnötiger administrativer Lasten könnten freiwerdende Ressourcen in die Forschung und die Entwicklung von Tierarzneimitteln fließen, so der Verband. Um die Bedürfnisse kleiner Marktsegmente abdecken zu können, sei darüber hinaus die Ausgestaltung des regulatorischen Rahmens für Minor Species und Minor Indications zentral.