Corona-Tests: Vet-Labore sollen doch mithelfen

Durch eine Gesetznovellierung sollen auch Veterinär-Labore Corona-Tests auswerten dürfen.

Nach Angaben des Verbandes der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) sind aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen in der letzten Woche auch erstmals bundesweit die Testkapazitäten der Labore ausgeschöpft gewesen. Um diesen Engpass zu beheben soll noch in diesem Monat eines Gesetzesinitiative den Bundestag bzw. Bundesrat durchlaufen, mit der auch veterinärmedizinische Labore Corona-Tests auswerten dürfen. Früheren Medienberichten zufolge könnte dies zu einer Verdreifachung der Testkapazitäten führen.

Im Frühjahr war die Gesetzesnovellierung auf Druck der Bundesärztekammer aus einem ersten Entwurf für ein überarbeitetes Infektionsschutzgesetz gestrichen worden. Damals wurde von Seiten der Berufsvertretung argumentiert, dass eine „solche Ausweitung jenseits der Gebietsgrenzen der Humanmedizin zu vermeiden sei, da unklar wäre, ob die von Tierärztinnen und Tierärzten üblicherweise betriebenen Laboratorien die erhöhten Sicherheitsstandards gewährleisten können“.

Medienberichten zufolge greifen bereits jetzt sieben Bundesländer auf die Hilfe von Vet-Laboren zurück und lassen dort PCR-Tests durchführen. Der Präsident des Bundesverbandes der praktizierenden Tierärzte, Siegfried Moder, hatte schon bei der im Frühjahr geführten Diskussion um die Zulassung der Vet-Labore bezweifelt, dass die Entscheidung gegen die veterinärmedizinischen Einrichtungen im Zeichen der Gesundheitspolitik steht. „Wirtschaftspolitische Interessen dürften hier viel eher im Vordergrund gestanden haben“, so Moder. Aktuell erhalten die Labore für jeden PCR-Test knapp 40 € von den gesetzlichen Krankenkassen. Bei privatversicherten Personen sogar 150 €. Beim derzeitigen Seuchengeschehen werden wöchentlich fast 1,5 Mio. Tests durchgeführt.


Mehr zu dem Thema