DK: Doch kein Malus für PRRS-Tiere

Dänemark setzt den geplanten Malus für PRRS-positive Schweine vorerst nicht um.

Mit einem landesweit angelegten Sanierungsprogramm will Dänemark das Porzine Reproduktive und Respiratorische Syndrom (PRRS) aus seinen Schweinebeständen verdrängen. Die Ziele sind ambitioniert: Bereits 2025 sollen 85 % der Sauen und 75 % der Mastschweine PRRS-frei sein. Um die Sanierung zu beschleunigen, haben die Dänen finanzielle Anreize geschaffen. So müssen Mäster mit positivem PRRS-Status seit Juli 2022 bei ihren Schlachtschweinen mit einem Preisabzug rechnen. Der Malus soll in den nächsten Jahren weiter nach oben angepasst werden.
Nun meldet die Branche jedoch, dass die Schlachthöfe den Preisabzug für PRRS-positive Schweine vorerst nicht umsetzen. Der Abzug wurde für die Startphase auf 2,5 Cent pro Kilogramm Schlachtgewicht festgesetzt und sollte zu Beginn dieses Jahres angepasst werden. Die Umsetzung des Malus für PRRS-postive Schweine liegt momentan noch im Ermessen der Schlachthöfe. Unter Umständen kann die schlechte Auslastung der dänischen Schlachtkapazitäten die Unternehmen bewogen haben, vorerst keine Sanktionierung vorzunehmen. Björn Lorenzen, Tierarzt und Berater beim dänischen Dachverband für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion (L&F) erwartet aber, dass die Fleischindustrie noch in diesem Jahr mit den Preisabzügen starten wird.
Inzwischen ist der PRRS-Status von 84 % der dänischen Schweinebetriebe bekannt. Von den verbleibenden 16 % stehen 5 % leer und 5 % sind in Kontakt, um die PRRS-Situation zu erfassen. Die restlichen 6 % der Schweinehalter warten noch ab. Die Aufschubphase neigt sich jedoch dem Ende zu. Ab dem 15. Mai tritt eine Verordnung der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde in Kraft, wonach jeder Betrieb mit mehr als zehn Sauen oder hundert Schweinen seinen PRRS-Status ermitteln muss.