FAO: Gefahr durch antibiotikaresistente Keime nicht vergessen

Die FAO hält die Gefahr durch antibiotikaresistente Keime für größer als bei Covid-19.

Nach Einschätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist die Antibiotikaresistenz von Mikroorganismen potentiell noch gefährlicher als Covid-19. Wie die Organisation Mitte vergangener Woche in Rom erklärte, spielt der Nahrungsmittel- und Landwirtschaftssektor bei der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen eine zentrale Rolle. In vielen Teilen der Welt würden Antibiotika in weit größerem Umfang bei Tieren als beim Menschen eingesetzt.

Außerdem nehme der Einsatz solcher Medikamente rasch zu, weil die weltweite Nachfrage nach Lebensmitteln im Zuge des Bevölkerungswachstums steige. Die Akteure der gesamten Vermarktungskette - von Landwirten über die Lebensmittelhersteller bis hin zu den Verbrauchern - seien gefordert, ihre Bemühungen zur Verhinderung der Ausbreitung antibiotikaresistenter Mikroorganismen zu intensivieren.

Wenn die Antibiotikaresistenz nicht eingedämmt werde, könnte nach Einschätzung der stellvertretenden FAO-Generaldirektorin Maria Helena Semedo die nächste Pandemie bakteriell sein und viel mehr Tote fordern als Corona. Der FAO zufolge sterben jährlich mindestens 700.000 Menschen an den Folgen antibiotikaresistenter Infektionen. (AgE)


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