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Jetzt 412 ASP-Fälle bei Wildschweinen

Haupttreiber bleibt das ASP-Geschehen in Brandenburg. In Sachsen gibt es 17 Fälle.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat vor dem Jahreswechsel bei 13 weiteren Wildschweinen den amtlichen Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) bestätigt. Zwölf Wildschweine stammten aus dem Landkreis Oder-Spree in Brandenburg; ein Wildschwein aus dem Landkreis Görlitz in Sachsen. Nach Angaben des TierSeuchenInformationsSystems (TSIS) wurden am 4.1.2021 weitere neun ASP-Fälle in dem bestehenden Restriktionsgebiet im Kreis Märkisch-Oderland festgestellt. Somit gibt es jetzt 412 bestätigte ASP-Fälle beim Schwarzwild. Haupttreiber bleibt das ASP-Geschehen in Brandenburg. Dort sind nun 395 ASP-Fälle bestätigt, in Sachsen stiegen die ASP-infizierten Wildschweinfunde zum Jahresende auf 17 Stück.

400er-Marke überschritten

Brandenburgs Leiterin des ASP-Krisenstabes, Anna Heyer-Stuffer, zeigte sich gut hundert Tage nach dem ersten amtlichen ASP-Nachweis in Brandenburg zufrieden mit den bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche. Innerhalb weniger Wochen sei es trotz Munitionsfunden und schwierigem Gelände gelungen, riesige Teile des gefährdeten Gebietes einzuzäunen. Der sächsische ASP-Zaun hingegen wurde Weihnachten an mehreren Stellen zerschnitten. Die Polizei ermittelt jetzt wegen "gemeinschädlicher Sachbeschädigung". Das Tatmotiv ist unklar.

Nordosten und Süden rüsten gegen ASP

Auch andere Bundesländer bereiten sich vor. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Zaunbau entlang der deutsch-polnischen Grenze abgeschlossen. Dennoch dürfe man jetzt nicht andere Maßnahmen der Seuchenbekämpfung vernachlässigen. Dazu gehöre die deutliche Reduzierung des Schwarzwildbestands, so Landwirtschaftsminister Backhaus. Auch müsse jeder Fund eines toten Wildschweins unverzüglich gemeldet und beprobt werden. Die schweinehaltenden Betriebe rief der Minister auf, die erforderlichen Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten. Ebenfalls zur Verhinderung der Schweinepest hat der Nordosten Kadaver-Spürhunde ausgebildet.

In Bayern wurden im Rahmen des Schweinepest-Monitorings im Jahr 2020 insgesamt 228 verendete oder auffällig erlegte Wildschweine untersucht. In keiner der bisher untersuchten Proben konnte der Erreger der ASP nachgewiesen werden. Die Halter von Hausschweinen können das Programm „Status-Untersuchung ASP“ nutzen. Es dient der ASP-Früherkennung in den Beständen und der Erfüllung von Voraussetzungen für das Verbringen von Schweinen aus ASP-Restriktionszonen, sollte die ASP auch in Bayern ausbrechen.


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