Sie beraten Schweinebetriebe zur Biosicherheit. Wie gehen Sie vor?
In puncto ASP geht es um die äußere Biosicherheit, sprich die Abschottung des Betriebes. Bei der Hofbegehung lasse ich mir den typischen Weg zeigen, wie Berater oder Tierarzt in den Stall kommen. Im Fokus stehen kritische Punkte wie Parkplatz, Zaun, Hygieneschleuse und Schwarz-Weiß-Prinzip.
Was sind typische Schwachstellen?
Viele Betriebe erfüllen die Vorgaben der Schweinehaltungshygiene-VO. In der täglichen Routine können sich aber Fehler einschleichen. So betrachten viele ihren gesamten eingezäunten Hof als Weiß-Bereich. Doch in gewachsenen Betrieben befahren oft betriebsfremde Fahrzeuge wie Futter-Lkw Teile des Hofes. Eintragsrisiken gehen auch von betriebseigenen Fahrzeugen aus, wenn der Landwirt z. B. von der Waldarbeit zurückkommt.
Was empfehlen Sie?
Bei gewachsenen Betrieben ist es oft ratsam, jeden Stall als eigene Hygieneeinheit zu fahren. Beim Betreten des Stalls muss ein Schuhwechsel erfolgen. Bewährt haben sich Gummiclogs für den Hof und separate Stiefel für jeden Stall. Von Desinfektionswannen oder -matten vor dem Stall rate ich wegen der begrenzten Wirkung ab. Wichtig ist die strikte Umsetzung. Auch wer nur kurz mit Straßenschuhen in den Stall läuft, riskiert eine ASP-Einschleppung!
Was ist beim Zaun zu beachten?
Der Zaun muss zum Schutz vor Wildschweinen stabil, engmaschig, 1,5 m hoch und bodendicht sein. Viele Betriebe sind ganz eingezäunt, doch tagsüber stehen die Tore offen. Das ist in Zeiten von ASP und steigenden Wildschweinbeständen fahrlässig.
Was ist eine praktikable Lösung?
Wird das Haus regelmäßig durch die Hoftore angefahren, empfehle ich die Ställe als Insellösung einzuzäunen. Hier sind außenliegende Verladerampen einzubeziehen.
Das Kurzinterview stammt aus der neuen SUS-Ausgabe 5/2020, die nächste Woche erscheint.