Luftqualität realistisch messen

Eine gewichtete Erfassung mit mehreren Messpunkten kann realistische Schadgas-Werte liefern.

In der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sind Grenzwerte für Schadgase im Aufenthaltsbereich von Schweinen definiert. Für Ammoniak gelten zum Beispiel 20 ppm als Grenzwert. In der Ende Januar in Kraft getretenen neuen Haltungs-VO ist vorgesehen, dass der Grenzwert generell nicht überschritten werden darf. Dies kann je nach Wetterlage, Haltungssystem und Tieralter schwer umsetzbar sein. In der vorherigen Version der Haltungs-VO waren daher zumindest phasenweise Überschreitungen der Grenzwerte zulässig.
Wichtig ist daher, dass künftig bei Kontrollen ein realistischer Wert der Schadgasbelastung erfasst wird. Hierfür schlägt die Initiative der Schweinehalter Deutschlands (ISD) eine gewichtete Messung mit mehreren Messpunkten vor. Diese orientieren sich an der Aufenthaltsdauer der Schweine im Liege-, Fress- und Kotbereich. Bei dieser Methode kann berücksichtigt werden, dass die Tiere im Durchschnitt des Tages etwa 80 % liegen, 10 % fressen und 10 % ihrer Zeit mit dem Abmisten verbringen beziehungsweise sich in dem entsprechenden Bereich der Bucht aufhalten. Nach Einschätzung der ISD sollte eine Ammoniakmessung mit dieser Methode ein realistisches Bild der tatsächlichen Belastung darstellen und die Grenzwerte bei gut geführten Ställen einzuhalten sein. Das gesamte Positionspapier der ISD zum Thema Luftqualität erhalten Sie hier