Mehr ASP in Sachsen und Brandenburg

Beide Bundesländer mussten nach neuen ASP-Fällen die Restriktionszonen vergrößern.

Seit Anfang November hat es in Sachsen und Brandenburg Dutzende neuer Nachweise der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen gegeben. Aufgrund der Intensivierung des Seuchengeschehens mussten teilweise Sperrgebiete erweitert werden. Im Freistaat war der Landkreis Bautzen mit 25 neuen ASP-Fällen betroffen. Wie das zuständige Sozialministerium mitteilte, wurde die „Pufferzone“ genannte Sperrzone I im Westen bis in die Landkreise Nordsachsen und Mittelsachsen hinein ausgedehnt, um einen aus einer parallelen Zäunung bestehenden Schutzkorridor zu errichten. Die als „gefährdetes Gebiet“ bezeichnete Sperrzone II wurde nach Süden erweitert. Mit der Vergrößerung der Pufferzone um einige Kilometer nach Westen soll die juristische Möglichkeit für die Errichtung des Schutzkorridors geschaffen werden. Insgesamt soll es dem Ministerium zufolge zunächst drei Schutzkorridore im Land geben. Der doppelte Zaun habe eine größere Barrierewirkung als ein einfacher Zaunverlauf. Als Schutzkorridor wird die Fläche zwischen zwei parallelen, im Abstand von rund 2 km verlaufenden Zäunungen nach dem Modell der „Weißen Zone“ bezeichnet. In diesem Gebiet wird intensiv nach Fallwild gesucht und in Absprache mit den Jägern der Schwarzwildbestand eliminiert.
Dass es dennoch in Weißen Zonen Rückschläge geben kann, zeigte sich vergangene Woche im brandenburgischen Kreis Oder-Spree. Wie die Kreisverwaltung mitteilte, wurden erstmals seit März 2022 im ehemaligen Kerngebiet 5 südlich der Autobahn 12, das inzwischen als Weiße Zone eingestuft ist, wieder Wildschweinkadaver gefunden. Es handelt sich um zwei Bachen und mehrere Frischlinge. Derzeit sei es aber nicht erforderlich, Schutzmaßnahmen zu verschärfen. Im Fundgebiet seien jedoch verstärkt Kadaversuchhunde und Drohnentechnik zusammen mit Jägern im Einsatz, um Schwarzwild zu suchen.
Auch im nahe gelegenen Kreis Spree-Neiße gab es innerhalb einer Woche zuletzt gut zwei Dutzend neue ASP-Nachweise bei Wildschweinen. Nach Angaben des Kreises gibt es ein aktives Seuchengeschehen, dass mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft wird. Um die Bewegung von potentiell infizierten Wildschweinen nach Westen zu verhindern, sei entlang der Bundesstraße 97 ein Wildschweinabwehrzaun errichtet worden. Dieser werde in den kommenden Wochen durch einen stabileren Geflechtzaun ersetzt. AgE