Özdemir will sich in Brüssel für ASP-Hilfen einsetzen​ ​ ​

Der Landwirtschaftsminister will über die Gemeinsame Marktorganisation (GMO) der EU die Forderungen der von der ASP betroffenen Bundesländer unterstützen.

Brandenburg zählte bis Mitte März 2.465 bestätigte Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen und drei Nachweise in Nutzschweinebeständen. Wie das Landwirtschaftsministerium in Potsdam mitteilte, informierte sich am Montag vergangener Woche Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vor Ort über die zahlreichen Bekämpfungsmaßnahmen. Dem Minister zufolge zeigen diese ihre Wirkung, denn die Seuche konnte erfolgreich in der Grenzregion gehalten werden. „Die ASP bedroht nicht nur die Wildschweinbestände, sondern stellt unsere Landwirtschaft vor enorme wirtschaftliche Probleme“, betonte Özdemir. Die Schweinehalter hätten durch die Schutzmaßnahmen und wegfallende Absatzmärkte teils herbe Verluste hinnehmen müssen. Ihm sei es deshalb wichtig gewesen, die Abstimmung und Koordinierung noch weiter zu intensivieren, so dass jetzt Bund und Länder stärker als bislang an einem Strang zögen. „Mein Haus unterstützt die Bundesländer dabei, dass aus Brüssel weitere finanzielle Unterstützung kommt“, erklärte Özdemir. EU-Beihilfen würden derzeit für betroffene Tierhalter koordiniert.

Brandenburgs Landwirtschaftsminister Axel Vogel begrüßte die Initiative des Berliner Agrarressorts, über die Gemeinsame Marktorganisation (GMO) der EU die Forderungen der von der ASP betroffenen Bundesländer zu stützen. „Die von Brandenburg schon lange geforderte Unterstützung bei temporären oder Teilausstiegen aus der Schweinehaltung würde es den Betrieben erlauben, die Zeit für den dringend notwendigen und gesellschaftlich geforderten Umbau der Tierhaltung zu nutzen“, so Vogel. Er regte zudem eine Überarbeitung der Risikobewertung des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) an, damit Auslauf- und Freilandhaltung auch im Seuchenfall möglich seien. Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnenmacher betonte, dass sich das Bundesland seit eineinhalb Jahren „als Bollwerk“ gegen die ASP-Ausbreitung stelle, wovon alle anderen Länder und Westeuropa profitierten. „Die Bekämpfungsmaßnahmen haben sich als wirksam erwiesen“, stellte Nonnenmacher fest. Mittlerweile würden in den zuerst infizierten Gebieten seit mehreren Wochen keine ASP-Fälle mehr festgestellt, so dass jetzt die Voraussetzungen für die Aufhebung der Restriktionszonen geschaffen würden. AgE


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