Polen: 1.000 Berufsjäger zur ASP-Bekämpfung

Die Berufsjäger sollen helfen den Wildschweinebestand in den besonders betroffenen Regionen zu dezimieren.

Die polnische Regierung plant im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) 1.000 Berufsjäger für die Wildschweinjagd zu rekrutieren. Wie der Staatssekretär für Landwirtschaft Lech Kolakowski erklärte, seien in den nächsten Monaten drastische Maßnahmen notwendig, um der ASP im Wildschweinebestand die Stirn bieten zu können. Wenn der Bestand an Schwarzwild nicht bis März spürbar reduziert wurde, dürften staatlichen Berechnungen zufolge in den Frühjahrsmonaten rund 1,2 Mio. Wildschweine zur Welt kommen. In der nächsten Geburtsphase im Sommer würden nochmal so viele Frischlange geboren, die sich dann auch noch in den hohen Maisbeständen sehr gut zurückziehen könnten, befürchtet Kolakewski.

Der Staatssekretär baut darauf, dass die Berufsjäger die örtlichen Revierjäger bei der Jagd unterstützen. Dafür soll u. a. in den weitläufigen Feldern und Wäldern erlaubt werden, die Tiere aus Autos heraus unter Beschuss zu nehmen. Dies war bislang allerdings auch aus Sicherheitsgründen verboten. Zudem müssen erlegte Wildschweine nicht mehr für die Blutentnahme und Testung in speziell zertifizierte Labore gebracht werden. Stattdessen sollen die Jäger die Kadaver in Gruben legen, mit Branntkalk bedecken und sofort vergraben.

Die polnischen Schweinehalter haben in den vergangenen Monaten immer wieder lautstark Kritik an der ASP-Bekämpfung im Wildschweinebestand geäußert. Ihrer Meinung nach hat sich die Jägerschaft noch nicht genug engagiert. Zwar wurden in den vergangenen zwei Jagdjahren jeweils um die 400.000 Wildschweine erlegt. Angesichts eines geschätzten Bestandes von etlichen Millionen Schwarzkitteln ist dies aber immer noch viel zu wenig, so die besorgten Schweinehalter.


Mehr zu dem Thema