Streit um Antibiotika-Daten

Irreführende Meldungen des BUND verunglimpfen die Schweinehalter

In den Medien kursierten in der vergangenen Woche teils irreführende Meldungen, wonach in der deutschen Nutztierhaltung wieder vermehrt Antibiotika eingesetzt worden seien. Mit seiner über weite Strecken unsachlichen Kritik fiel insbesondere der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) negativ auf.
Fakt ist: der Einsatz von Antibiotika in der deutschen Nutztierhaltung hat sich auch Im Jahr 2020 weiter vermindert. Dies teilte die QS Qualität und Sicherheit GmbH mit. Die Betriebe im QS-System haben die Verwendung antibiotischer Medikamente im Vergleich zu 2019 um 0,49 % verringert. Zudem ist der Einsatz kritischer Antibiotika um 11,2 % gesunken. Laut QS machten die Reserveantibiotika dabei nur einen kleinen Anteil der Gesamtmenge aus, nämlich 0,83 %. Dazu gehören auch die Flourchinolone, deren Abgabe 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 12,9 % verringert wurde.
Hingegen ist die Menge der in Deutschland von pharmazeutischen Unternehmen und Großhändlern an Tierärzte abgegebenen Antibiotika im vergangenen Jahr erstmals seit Beginn der Meldepflicht 2011 gestiegen. Dies dürfte in erster Linie aber mit einer ansteigenden Antibiotikaabgabe an Heim- und Hobbytiere in Verbindung stehen. Die direkte Schuldzuweisung des BUND an die Schweinehaltung ist nicht tragbar. Denn im QS System sind mehr als 90 % der deutschen Schweinehalter organisiert. Und hier sind weiter rückläufige Antibiotikagaben zu verzeichnen. In den sozialen Medien hat daher unter anderem der Bauernverband Schleswig-Holstein die unsachliche und falsche Darstellung des BUND stark kritisiert.


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